Oberstdorf vor 50 Jahren (1968)

von Peter Traskalik am 01.07.2019

Januar 1968

  • Oberstdorf stöhnt unter Schneemassen - verzeichnet wird aber auch ein Rekord: seit 1936 sind im Januar keine Schneefälle in diesen Dimensionen gemessen worden. Oytal, Birgsau, Einödsbach, Gerstruben und Spielmannsau sind für mehrere Tage von der Aussenwelt abgeschnitten. Der gemeindliche Bauhof kämpft innerorts mit den Schneemassen. Rund 25.000 DM belasten bereits den Schneeräumetat des Marktes.
  • Dichter Nebel und Dunkelheit zwingt einen Hubschrauber der französischen Luftstreitkräfte zur Notlandung im Haslach. Vergebliche Versuche, die Maschine am darauffolgenden Tag aus dem tiefen Schnee zu starten rufen einen zweiten Hubschrauber mit Wärmeaggregat auf den Plan um die Maschine wieder startklar zu machen.
  • Die Einführung der Inklusivpreise (bislang wurde Heizung, Bedienung oder Frühstück getrennt auf die Rechnung gesetzt) im Vorjahr war ein voller Erfolg. Bis auf wenige Ausnahmen haben alle Gastgeber und Gastronomen diese eingeführt. Oberstdorf hat mit dieser Maßnahme in der bundesweiten Presse viele werbewirksame Erwähnungen als innovativer Fremdenverkehrsort erhalten.
  • Die Kurverwaltung freut sich über eine gute Belegung im vergangenen Dezember: 8552 Gäste mit 40565 Übernachtungen — eine deutliche Steigerung von 7652 Meldungen und 37871 Übernachtungen. Insgesamt beherbergte Oberstdorf im Vorjahr in seinen 9000 Gästebetten 126.177 Gäste (+1,1%) mit 1.458.818 (+6,1%) Übernachtungen und einer durchschn. Aufenthaltsdauer von 11,6 Tagen.
  • Schuhmacher und Gemeinderat Alexander Merk (geb. 15.01.1898 in Ottobeuren) feiert seinen 70. Geburtstag. Nach der Teilnahme im 1. Weltkrieg siedelte er 1923 nach Oberstdorf über, wo er sich später selbständig machte und 1943 mit Rosina Haas den Bund für’s Leben schloss. 1946 wurde er in den Gemeinderat gewählt dem er seither ununterbrochen angehört - sechs Jahre lang sogar als 2. Bürgermeister. Zehn Jahre war er Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Oberstdorf und wurde später zum Ehrenvorstand ernannt. Ferner ist er Ehrenmitglied des Turnvereins und Vorstand der Oberstdorfer Volksbank.
  • Begehrteste Vornamen des Vorjahres in Oberstdorf waren: Andreas (14), Christine (11), Michael (10), Barbara (9), Monika (8), Martina, Petra und Bettina (je 7), Thomas und Martin (je 6), Robert (5) sowie Anette, Margit, Peter und Markus (je 4).
  • Der 33-jährige Altmeister Max Bolkart schlägt in Garmisch Partenkirchen die junge Konkurrenz und gewinnt das Spezialspringen bei den „Allgäuer und Werdenfelser Nordischen Skimeisterschaften“
  • Kurdirektor Fritz Geiger eröffnet zusammen mit Altbürgermeister Hermann Schallhammer (einem der Pioniere der Nebelhornbahn) die neue Gipfelbahn und damit Deutschlands höchstgelegene Sesselbahn. Direktor Fritz Bäuerlein berichtet von wahrlich übermenschlichen Anstrengungen um die Bahn rechtzeitig fertigzustellen. Rund 2.200 Fahrten waren notwendig um 400 t Material zu befördern. Die neue Bahn kann auf einer Fahrstrecke von 1050 m und einem Höhenunterschied von 310 m über sechs Stützen 400 Personen pro Stunde befördern. Insgesamt wurden 700.000 Mark investiert. Weitere 300.000 Mark wird noch der grosszügige Ausbau (Schneebar und Kiosk) kosten.

Februar 1968

  • Schulrat a. D. Heinrich Zirkel (geb. 2.2.1998) feiert in Nördlingen seinen 70. Geburtstag. Er war viele Jahre als Lehrer in Oberstdorf tätig und hat sich mit seiner umfangreichen „Geschichte des Marktes Oberstdorf“ und zahlreichen Aufsätzen zur Geschichte des Allgäus große Verdienste in der Heimatforschung erworben.
  • Nachdem zeitweilig die Fellhornstraße stellenweise unter Wasser gestanden hatte ergeht ein Appell an alle Hausbesitzer keinen Schnee mehr in den Dorfbach zu schaufeln. Der grösstenteils kanalisierte Wasserlauf ist nicht mehr in der Lage zusätzliches Schmelzwasser aufzunehmen.
  • An der Söllereckbahn erobert ein neuer Wintersport die Herzen der Wintersportler: Skibobfahren auf „Pistenpferdchen“ oder „Pistenmotorrädern“, wie sie der 38-jährige Hans Bühler (der erste Skiboblehrer Deutschlands) liebevoll nennt.
  • Der Gemeinderat gründet ein neues Wegereferat. Gemeinderat Joachim Jäger wird zum Wegereferenten berufen.
  • Aus dem Vermächtnis von Frau Antonie Lutz fällt dem Markt eine Erbschaft in Höhe von etwa 24.000 DM zu, die nach dem letzten Willen der Verschiedenen zweckgebunden für den Bau des Altenheimes verwendet werden soll.
  • Der Gemeinderat beschließt einstimmig den Finanzierungsplan für die neue Turnhalle am Gymnasium im Wert von 2,6 Mio. DM (554.000 DM Eigenmittel).
  • Drei aktive Mitglieder des Skiclubs Oberstdorf sind bei den Olympischen Winterspielen in Grenoble dabei: Margret Hafen und Franz Vogler (Ski Alpin) sowie Heini Ihle (Skispringen)
  • Der Holzschnitzer Wilhelm Math feiert seinen 75. Geburtstag. Der Jubilar wurde als Sohn der Landwirts-Eheleute Moritz und Maria Math in der Bachstraße geboren. Nach Teilnahme am ersten Weltkrieg und einer verwegenen Flucht aus französischer Kriegsgefangenschaft eröffnete er in der Walserstraße sein eigenes Geschäft und schloss mit Agnes Schedler 1923 den Bund für’s Leben. Er hat sich wie kaum ein anderer für die Erhaltung und Pflege der heimischen Kultur verdient gemacht. Insbesondere aber trägt das Heimatmuseum seit der Eröffnung im Jahre 1926 bis heute Maths Handschrift. Beispielhaft ist auch seine Arbeit rund um die lückenlose Geschlechterkunde alter Oberstdorfer Familien.
  • Oberstdorfer und Gäste erleben einen großartigen Faschingsumzug mit 30 Wägen auf ca. 1 km Länge. An der Kühbergschanze wurde der Fasching dann in den Schnee verlegt, wo zum Vergnügen der Zuschauer Hippies, Clowns und Korsaren mit Bravour die Abfahrt meisterten oder von der Sprungschanze sprangen.
1 math

Wilhelm Math am 75. Geburtstag

März 1968

  • Die Marktgemeinde Oberstdorf organisiert am 10. März zusammen mit dem Skiclub den ersten „Volksskilauf rund um Oberstdorf“ mit 600 Teilnehmern im Alter von 8 bis 82 Jahren.
  • Josef Rees wird neuer Rektor der Oberstdorfer Volksschule.
  • Eine Wohltätigkeitsveranstaltung der Bergwacht im Kurhaus wird trotz beschämend geringer Publikumsbeteiligung ein voller künstlerischer Erfolg. Der Initiator der Veranstaltung Egon Lippert vom Bayerischen Rundfunk holte einheimische (Boxler-Buben, Sepp Schleich, Max Lingg) sowie Münchener Künstler (Schlagersänger Chris Roberts, Sängerin Bally Prell, weltbekannte Chansonistin Suzanne Doucet und die Parodisten Maxl Graf, Max Grißer und Willy Harlander) ins Programm.
  • Eine neue Oberstdorfer Wanderkarte in übersichtlicher und geschmackvoller Ausführung kommt in den Handel. Sie beinhaltet ein neues Markierungssystem für Terrainkurwege mit farblicher Kennzeichnung der Höhenlage (rot bis 900m, schwarz ab 900m und blau ab 1100m). Im Maßstab 1:34500 umfasst sie das Gebiet zwischen Großen Daumen im Norden, dem Hochvogel im Osten, Biberkopf um Süden und dem Wildental im Westen. Eine detailliertere Karte zeigt die nähere Umgebung im Maßstab 1:17250.
Wanderkarte

Neue Wanderkarte mit Terrainkurwegen auf drei Höhenlagen

April 1968

  • Dipl. Ing. Eugen Obenland, der langjährige Stationsleiter der Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes in Oberstdorf, geht in den Ruhestand. Er kam 1935 als Wissenschaftler des Reichswetterdienstes nach Oberstdorf und hat seither mit seiner Klimaforschung wesentlich zum Aufbau Oberstdorfs als Kurort beigetragen. Mit seinem Ausscheiden endet diese Ära und die Aussenstelle des medizinisch-meteorologischen Dienstes in Oberstdorf wird aufgelöst. Die Wetterstation bleibt jedoch erhalten.
  • Nach dem Ausscheiden von Johann Tauscher wird Josef Geiger als Gemeinderat eingeführt und vereidigt.
  • Der Skiclub veranstaltet einen festlichen Clubabend um Heini Klopfer zwei Tage vor dessen 50. Geburtstag gebührend zu ehren.
  • Religionsphilosoph und Schriftsteller Arthur Schult feiert seinen 75. Geburtstag. Er eröffnete 1925 mit seiner Frau Marie in Reute ein Erziehungsheim, welches bis 1961 bestand.
  • Die freiwillige Feuerwehr Oberstdorf trauert um seinen aktiven Vorstand, Hans Tauscher, einen der Männer der ersten Stunde. Als Adjutant hat er nach dem 2. Weltkrieg erhebliches zum Aufbau der Wehr beigetragen. Karl Dünßer übernimmt den Posten des Vorstandes.
  • Otto Stenger erhält für seine 20-jährige Kommandantschaft der Freiwilligen Feuerwehr die Bürgermedaille in Gold.
  • Der in Oberstdorf bekannte Pressefotograf Klaus Frings wird bei den Münchener Studentenunruhen schwer verletzt und stirbt im Krankenhaus. Er hat in den letzten Jahren Skifliegen, Skispringen, Eiskunstlauf und alpinen Rennsport in Oberstdorf fotografisch festgehalten und seine hervorragenden Bilder gingen um die ganze Welt.
  • Im Neubau auf dem Grundstück des früheren Hotels Sonne wird die erste Rolltreppe Oberstdorfs installiert, nachdem sie den Transport vom Rheinland ins Allgäu heil überstanden hatte.
  • Die Kurverwaltung zieht eine positive Jahresbilanz für 1967: 1.458.818 Übernachtungen (+6,1%) und 126.117 Meldungen (+1,1%) und gibt sich für die Zukunft das noch heute gültige Konzept: „Jedem Gast des Ortes muss zu jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung etwas geboten werden“.

Mai 1968

  • Die Erweiterung des Gemeindesaales der evangelischen Kirche wird von der Kirchenleitung in München zum dritten Mal abgelehnt, was bei der Kirchengemeinde in Oberstdorf für Empörung sorgt. Die Christuskirche wurde 1954 unter Pfarrer Gabriel durch Architekt Gustav Gsaenger aus München auf das Doppelte vergrössert und verfügt über mehr als 500 Sitze.
  • Der Männergesangsverein 1868 feiert sein 100-jähriges Jubiläum mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm unter Mitwirkung von 150 Mitgliedern befreundeter Männergesangsvereine.
  • Tibetexperte und Bergsteiger Heinrich Harrer eröffnet im Kurhaus seine Tibet-Ausstellung und zeigt seinen berühmten Lichtbildervortrag „Sieben Jahre in Tibet“.

Juni 1968

  • Am 6. Juni 1968 begrüßt die Nebelhornbahn den 10.000.000 Fahrgast.
  • Bauunternehmer Wilhelm Geiger stirbt am 5. Juni im Alter von 71 Jahren nach langer, schwerer Krankheit. Geboren am 6. März 1897 als Sohn des Landwirts Joachim Geiger in Oberstdorf arbeitete er in elterlicher Landwirtschaft, wurde 1916 zum 1. Weltkrieg einberufen und heiratete 1921 Rosina Huber. Mit bescheidenen Mitteln gründete er 1923 eine Holzhandlung, später kam ein Kohlenhandel, ein Autotransportunternehmen und ein Kieswerk dazu. Nach dem Krieg baute er mit seiner Familie das Unternehmen wieder auf und erweiterte es 1950 um ein Omnibusunternehmen und 1954 um einen Baggerbetrieb. Er war langjähriger Vorstand des Trachtenvereins und dessen Ehrenvorsitzender, lange im Rechtlervorstand tätig und fünf Jahre lang Aufsichtsratsvorsitzender der Kur- und Verkehrsbetriebe AG.
  • Das Oberstdorfer Krankenhaus wird nach dem vollendeten Neu- und Umbau feierlich geweiht. Seit 1959 investierte die Gemeinde insgesamt 3.928.923 DM und schaffte so neben der Modernisierung des Altbaus 150 zusätzliche Betten. Prunkstück ist die neue Kapelle mit Kupferplastiken von Maximilian Rueß, Glasfenstern von Arnulf Heimhofer und einer Holzfigur des hl. Vinzenz von der Bildschnitzerei Ohmayer.

Juli 1968

  • Die 16-jährige Auszubildende Josefine „Fini“ Ecker wird in der Nähe der Walserstraße brutal ermordet aufgefunden. Das Opfer wurde erst gewürgt und dann erschlagen. Zeugenaussagen zufolge besuchte sie am Vorabend eine Tanzbar in der sie auf jemanden wartete. Sie verlies das Lokal gegen 23:00 Uhr mit unbekanntem Ziel. Nach intensiven Ermittlungen wurde erst ein 35-jähriger Koch festgenommen, der ebenfalls in Oberstdorf arbeitete und mit Fini liiert gewesen sein soll, allerdings wurde dieser nach mehreren Vernehmungen wieder freigelassen. Die Bevölkerung wurde um Mithilfe und Hinweise gebeten.

August 1968

  • Rund 2000 Gäste feiern im Oberstdorfer Kurpark ein Sommernachtsfest an einem der wenigen regenfreien Tage des Sommers. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg dank der Beteiligung des Kurorchesters unter der Stabführung von Erich Fanta, der Oberstdorfer Musikkapelle unter der Leitung von Max Bolkart, der Sopranistin Renate Greiner, des Männergesangsvereins 1868 unter der Leitung von Siegfried Kuen und der Ländlerkapelle mit Hans Werz. Die 23-jährige Karin Kochenrath wurde dabei zur Oberstdorfer Sommerkönigin 1968 ausgerufen.
  • Das 6. Allgäuer Jugend-Trachtentreffen in der Oybele-Halle schlägt wieder alle Besucherrekorde. 24 Gruppen tanzen, jodeln und musizieren.

September 1968

  • Trotz des schlechten Bergsommers stehen die 800 Stück Vieh beim Viehscheid gut im Futter und keine der Alpen hatte Verluste zu beklagen, weshalb fünf Kranzkühe im Mittelpunkt des Volksfestes im Ried standen.
  • Das Oberstdorfer Theater feiert sein 50-jähriges bestehen. Als eines der ältesten Volkstheater Bayerns 1918 vom Ehepaar Georg und Centa Späth ins Leben gerufen steht es heute noch unter der Leitung von Enkel Georg, der die Theater- und Familientradition weiterführt und selbst Schauspieler von Format ist. In einer Ära die vom Theatersterben gekennzeichnet ist, arbeitet das Oberstdorfer Theater ohne Subventionen erfolgreich und bereichert das kulturelle Leben des Marktes.
  • Bei einer Kampfabstimmung im Gemeinderat über das nächtliche Glockengeläute wurde mit zehn gegen sechs Stimmen beschlossen, die Schlagzahl der Turmuhr zu beschränken aber sie dennoch nachts weiter schlagen zu lassen. Die Debatte wurde durch einen mechanischen Defekt ausgelöst, das die Uhr um Mitternacht 28 Mal hatte schlagen lassen.
  • Die Stammtischgespräche mit Kurgästen, die von der Kurverwaltung Oberstdorf erstmals in der Sommersaison 1968 abgehalten werden, erfreuen sich großer Beliebtheit. Aber auch für die Kurverwaltung stellen diese eine kostenlose Marktforschung dar. So zeigt sich dabei zum Beispiel dass Kurgäste die Sperrung der Täler für den Kfz-Verkehr sehr schätzen oder dass das 100 km Spazierwegenetz sehr gelobt wird. Umgekehrt wird das Rücksichtslose Verhalten der Kraftfahrer kritisiert und eine Geschwindigkeitsbeschränkung gefordert und das Fehlen eines Hallenschwimmbades als großes Mangel betrachtet. Die Kühe, die jeden Morgen und Abend mit idyllischem Glockengeläut durch den Ort ziehen will übrigens keiner der Kurgäste missen.
  • Ein lang gehegter Rechtsstreit wegen der Bau- und Inventarschäden am ehemaligen Hotel Luitpold, in dem sich nach dem Krieg die amerikanischen Besatzungstruppen häuslich eingerichtet hatten, konnte nun zum Abschluss gebracht werden. Die Marktgemeinde gab dem Amt für Verteidigungslasten 585.000 DM als Schaden wegen der Beschlagnahmung an, welches sich daraufhin zur einer Abschlagszahlung von 161.000 DM bereit erklärte. In den folgenden Jahren stellte das Amt jedoch fest, dass der Markt Oberstdorf viel zu viel Entschädigung bekommen habe und forderte erhebliche Summen zurück. Da das Haus inzwischen gar nicht mehr stand trat eine „Beweisnot“ ein, und es konnte lange keine Einigung erzielt werden. Letztlich erging ein Bescheid an das Rathaus, wonach noch 341,43 DM zurückzuzahlen seien. „Um des lieben Friedens Willen“ beschloss der Gemeinderat diese Summe zu überweisen „damit das Amt für Verteidigungslasten sein Recht behalte.“

Oktober 1968

  • Die Marktgemeinde Oberstdorf ehrt Altbürgermeister Hermann Schallhammer zum 85. Geburtstag und würdigt seine Verdienste um die Entwicklung Oberstdorfs als Kurdirektor und Bürgermeister.
  • Der Turn- und Sportverein Oberstdorf e.V. führt den 1. Oberstdorfer Leichtathletiktag durch und entsendet 13 Teilnehmer zum deutschen Turnfest nach Berlin.
  • Der Schützenverein darf sich auch nach Ablauf der Gültigkeit der Bayerischen Schützenordnung von 1868 weiterhin als „königlich privilegiert“ bezeichnen, denn laut einer neuen Bekanntmachung des Innenministeriums dürfen Schützengesellschaften weiter diesen Zusatz führen, wenn Sie bereits vor 1900 rechtsfähig waren und die damalige Schützenordnung anerkannt hatten.
  • Der Marktgemeinderat beschließt in seiner Sitzung am 24. Oktober 1968, die Partnerschaft mit Megève zu begründen. Der deutsche Konsul in Annecy, Baron von Richter, hatte zuvor die Vertreter der beiden Fremdenverkehrsgemeinden zu Vorgesprächen eingeladen.
3 klopfer

Heini Klopfer

November 1968

  • Am Montag, dem 18. November stirbt plötzlich und unerwartet im Alter von nur 50 Jahren die Skispringer-Legende und Architekt Heini Klopfer an den Folgen eines Herzinfarkts. Eine unbeschreiblich große Trauergemeinde aus dem In- und Ausland begleitet unter großer Anteilnahme seine sterbliche Hülle auf dem letzten Weg zur Ruhestätte auf dem Oberstdorfer Friedhof.
  • Der Markt Oberstdorf erwirbt für seine Gemeindewerke die gesamte Wasserkraftanlage „Trettach 2“ mit einer Grundstücksfläche von 20.705 qm von der Firma Robert Bosch GmbH zu einem Kaufpreis von 390.000 DM. Die Firma Bosch erwarb die Anlage ursprünglich von der Allgäuer Baumwollspinnerei und Weberei Blaichach.
  • Das Augsburger Ehepaar Josef und Gabi Wagner eröffnet das Kurhotel Exquisit.

Dezember 1968

  • Der Turn- und Sportverein Oberstdorf e.V. ändert bei seiner Jahreshauptversammlung am 13. Dezember 1968 die Satzung um das Vereinsziel nicht mehr ausschließlich auf Turnsport sondern auf Sport im Allgemeinen auszurichten. Eine neue Fahne wird in Auftrag gegeben, da die alte Fahne von 1896 beim Gebrauch als Teppich durch die französische Besatzungsmacht 1945 stark beschädigt wurde.
  • Fast 10.000 Zuschauer verfolgen an der Schattenbergschanze das Geschehen rund um die Athleten aus 14 Skiverbänden bei der 17. Vier-Schanzen-Tournee. Als Sieger geht Björn Wirkola aus Norwegen hervor, der zweite Platz geht an Jiri Raska aus der Tschechoslowakei und der dritte Platz an seinen Landsmann Josef Matous. Erst bangte man noch um die Tournee, da weit und breit kein Schnee vorhanden war und die Schneekanonen bei den herrschenden Temperaturen nicht in Betrieb genommen werden konnten. Ein Späher fand dann aber noch rechtzeitig in der Nähe der Grasgehrenhütte ein Schneeloch, welches dann mit 30 Lkw-Fuhren nach Oberstdorf verfrachtet wurde.
  • Es ist aber auch die erste Vier-Schanzen-Tournee ohne den weltbekannten Oberstdorfer Schanzenexperten und Leiter der Springen Heini Klopfer. Am Vortag des Springens versammelten sich die Springer aller teilnehmenden Nationen mit ihren Offiziellen am Grabe Heini Klopfers. Während des Springens wurde für ihn symbolisch die Startnummer 20 freigelassen und eine Gedenkminute eingelegt.
  • Eine weitere Ehrung wurde dem Verstorbenen dadurch zuteil, dass die Flugschanze im Birgsautal, die 1949 von ihm erbaut wurde und sein erstes Meisterwerk war, von nun an seinen Namen als „Heini-Klopfer-Flugschanze“ tragen wird.

Quellen: Archiv Allgäuer Anzeigeblatt, Chronik Freiwillige Feuerwehr Oberstdorf e.V., Chronik Skiclub Oberstdorf, Chronik Kgl. priv. Schützengesellschaft Oberstdorf 1557, Chronik Turn- und Sportverein Oberstdorf.

Abgelegt unter
Jahreschronik, vor 50 Jahren
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1. Vorsitzender
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Brunnackerweg 5
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Tel. +49 8322 6759

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