November 1968
- Am Montag, dem 18. November stirbt plötzlich und unerwartet im Alter von nur 50 Jahren die Skispringer-Legende und Architekt Heini Klopfer an den Folgen eines Herzinfarkts. Eine unbeschreiblich große Trauergemeinde aus dem In- und Ausland begleitet unter großer Anteilnahme seine sterbliche Hülle auf dem letzten Weg zur Ruhestätte auf dem Oberstdorfer Friedhof.
- Der Markt Oberstdorf erwirbt für seine Gemeindewerke die gesamte Wasserkraftanlage „Trettach 2“ mit einer Grundstücksfläche von 20.705 qm von der Firma Robert Bosch GmbH zu einem Kaufpreis von 390.000 DM. Die Firma Bosch erwarb die Anlage ursprünglich von der Allgäuer Baumwollspinnerei und Weberei Blaichach.
- Das Augsburger Ehepaar Josef und Gabi Wagner eröffnet das Kurhotel Exquisit.
Dezember 1968
- Der Turn- und Sportverein Oberstdorf e.V. ändert bei seiner Jahreshauptversammlung am 13. Dezember 1968 die Satzung um das Vereinsziel nicht mehr ausschließlich auf Turnsport sondern auf Sport im Allgemeinen auszurichten. Eine neue Fahne wird in Auftrag gegeben, da die alte Fahne von 1896 beim Gebrauch als Teppich durch die französische Besatzungsmacht 1945 stark beschädigt wurde.
- Fast 10.000 Zuschauer verfolgen an der Schattenbergschanze das Geschehen rund um die Athleten aus 14 Skiverbänden bei der 17. Vier-Schanzen-Tournee. Als Sieger geht Björn Wirkola aus Norwegen hervor, der zweite Platz geht an Jiri Raska aus der Tschechoslowakei und der dritte Platz an seinen Landsmann Josef Matous. Erst bangte man noch um die Tournee, da weit und breit kein Schnee vorhanden war und die Schneekanonen bei den herrschenden Temperaturen nicht in Betrieb genommen werden konnten. Ein Späher fand dann aber noch rechtzeitig in der Nähe der Grasgehrenhütte ein Schneeloch, welches dann mit 30 Lkw-Fuhren nach Oberstdorf verfrachtet wurde.
- Es ist aber auch die erste Vier-Schanzen-Tournee ohne den weltbekannten Oberstdorfer Schanzenexperten und Leiter der Springen Heini Klopfer. Am Vortag des Springens versammelten sich die Springer aller teilnehmenden Nationen mit ihren Offiziellen am Grabe Heini Klopfers. Während des Springens wurde für ihn symbolisch die Startnummer 20 freigelassen und eine Gedenkminute eingelegt.
- Eine weitere Ehrung wurde dem Verstorbenen dadurch zuteil, dass die Flugschanze im Birgsautal, die 1949 von ihm erbaut wurde und sein erstes Meisterwerk war, von nun an seinen Namen als „Heini-Klopfer-Flugschanze“ tragen wird.
Quellen: Archiv Allgäuer Anzeigeblatt, Chronik Freiwillige Feuerwehr Oberstdorf e.V., Chronik Skiclub Oberstdorf, Chronik Kgl. priv. Schützengesellschaft Oberstdorf 1557, Chronik Turn- und Sportverein Oberstdorf.