Die Begeisterung für den Fußballsport erwacht im Oberallgäu nach dem 1. Weltkrieg. Während in den größeren Orten und Städten bereits ab der Jahrhundertwende um Punkte und Tore gekämpft wird, werden im Oberallgäu Vereine und Mannschaften erst im Laufe der zwanziger Jahre gegründet.
Der Fußballsport findet nach dem 1. Weltkrieg auch in Oberstdorf immer mehr Anhänger; sie trainieren auf einer Wiese irgendwo in der Rubinger Oy (der erste Fußballplatz in Oberstdorf!). Da die Anschlußbestrebungen der Oberstdorfer Fußballer an den TSV scheitern, wird im Jahre 1921 der Verein unter dem Namen »Fußballclub Oberstdorf« gegründet. Von den damaligen Gründungsmitgliedern sind uns heute noch bekannt:
Karl Dauser
Karl Kraus
Max Dreher
Anton Merz
Anton Eberle
1. Vorsitzender wird Anton Merz, Lichtspieltheaterbesitzer zu Oberstdorf.
Der erste für den Spielbetrieb zugelassene Fußballplatz entsteht 1922 am Renksteg. Im folgenden Jahr schließt sich der FCO aus unbekannten Gründen dem TSV Oberstdorf an. 1924 wird das Gelände am Oybele von der Marktgemeinde für den Bau eines Sportplatzes zur Verfügung gestellt. Der neue Oybele-Sportplatz wird im Laufe der Jahre zum größten Teil in Eigenarbeit von Mitgliedern des FCO und des TSV errichtet. Anton Eberle wird 1. Vorsitzender.
Im Mai 1926 übernimmt der Verkehrs- und Kurverein, mit finanzieller Unterstützung des Breitachklammvereins, den Weiterbau des Oybele-Sportplatzes.
Bei den Neuwahlen in der Jahreshauptversammlung 1929 wird Ludwig Simbeck 1. Vorsitzender. Er behält dieses Amt bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges. Die B-Klassen im Gau Allgäu werden für die Saison 1930/31 in drei Gruppen (bisher vier) eingeteilt. Hermann Schallhammer und Anton Merz werden 1931 zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der FCO zählt nach 10 Jahren ca. 120 Mitglieder, davon 43 Aktive. Mit einem großen Arbeitseinsatz wird 1933 das Sportgelände am Oybele neu planiert.
Durch den Krieg wird das sportliche und gesellschaftliche Leben im FCO unterbrochen. Der Spielbetrieb wird erst 1946 wieder aufgenommen. Hauptinitiatoren sind Ludwig Simbeck und Josef Schmid. Eine Fahrt zu einem Freundschaftsspiel in Nördlingen findet mit einem holzgasbetriebenen Lastwagen statt.
Der FCO gewinnt 1954 das Oberallgäuer Pokalturnier und wiederholt diesen Erfolg 1955. Willi Bien wird 1957 erstmals 1. Vorsitzender des FCO. Der Oberstdorfer Gemeinderat, unter Bürgermeister Hermann Schallhammer, bewilligt 1959 DM 100.000,- Baukostenzuschuß für das Oybele-Stadion und erteilt die Baugenehmigung. Das Gelände wird dem FCO und dem TSV im Erbbaurecht zur Verfügung gestellt.
1961 steigt der FCO in die A-Klasse auf. Neben den Aktiven erlebt 1962 auch die AH-Mannschaft unter Max Schachtner und Georg Späth neuen Aufschwung. Der Verein wird am 24. Juli 1963 beim Amtsgericht Sonthofen in das Vereinsregister eingetragen. Am 11. August wird das Oybele-Stadion von Landrat Johann Martin Ditterich, Bürgermeister Dr. Paul Dreher und zahlreichen Ehrengästen eröffnet.
Die Vorstandschaften des FCO und des TSV geben 1964 aus finanziellen Gründen gemeinsam das Erbbaurecht am Oybele-Stadion an die Marktgemeinde Oberstdorf zurück. Bei den Neuwahlen zur Vorstandschaft wird Franz Mestek 1969 erstmals zum Geschäftsführer gewählt.