Der Oberstdorfer Hockeyclub besiegt auf dem Eisplatz im Kurpark den Hockeyclub Augsburg mit 5:0.
Den Allgäuer Verbandssprunglauf auf der „Riesenschanze” am Schattenberg gewinnt Franz Thannheimer, Oberstdorf, mit Weiten von 43,5 und 52 Metern.
Für das Jahr 1932 wird Josef Sehrwind vom Ortsauschuß wiederum zum Nachtwächter bestimmt.
Im Rahmen des „Preisabbaues” senken die Oberstdorfer Molkereien (Genossenschaft, Haas und Jäger) den Preis für Frischmilch von 22 auf 20 Pfennig pro Liter. Aus der Wetterstation Oberstdorf wird ein Institut für Klimaforschung. Sein Leiter wird Dr. Ernst v. Philipsbom.
Bei der Hirtendingung für die Oberstdorfer Galtalpen werden folgende Hirten verpflichtet: Rappenalp, Josef Schwarz; Biberalp, Max Matt; Taufersberg, Josef Brutscher; Haldenwang, Theodor Haneberg; Bierenwang, Josef Köcheler.
Eine Interessengemeinschaft der Oberstdorfer Rundfunkhörer schließt sich zusammen, um gegen die örtlichen Störungen durch Motore und Maschinen gemeinsam vorzugehen.
Willy Seeweg wird Deutscher Heeresmeister der Hochgebirgstruppen beim 18-km Langlauf.
Bei der Reichspräsidentenwahl vom 13. März (Erster Wahlgang) entfallen auf die verschiedenen Kandidaten folgende Stimmenzahlen: Hindenburg (demokratischrepublikanische Parteien) 1.815, Hitler (NSDAP) 1.293, Duesterberg (DNVP) 218, Thälmann (KPD) 37. Die Wahl und auch der Wahlkampf waren ohne jeglichen Zwischenfall verlaufen.
Die Ortspolizei wird vom Bezirksamt und Gemeinderat angewiesen, Ausnahmegenehmigungen für Kraftfahrzeuge zu einer Fahrt ins Walsertal nur in dringendsten Fällen (Arzt usw.) zu erteilen.
Gemäß Entschließung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus ist es Schülerinnen und Schülern untersagt, politische Flugblätter zu verteilen oder an politischen Agitationen und Wahlbewegungen teilzunehmen (amtliche Bekanntmachung).
Im Freibergsee gehen Dutzende von Karpfen an Kiemenfäule ein.
Der Marktgemeinderat appelliert an die Arbeitgeber und Hausbesitzer, nur ortsansässige Arbeitslose einzustellen und nur ortsansässige Mieter aufzunehmen, weil andere „über kurz oder lang dem Ortsfürsorgeverband zur Last fallen”.
Der katholische Hausangestellten- und Dienstmädchenverein Oberstdorf zählt 44 Mitglieder.
Kein Ereignis des Jahres hat die örtliche Tagespresse mehr beschäftigt als die bevorstehende Eröffnung des Oberstdorfer Heimatmuseums, die am 19. Juni festlich begangen wird.
Ein starker Nachtfrost am 18. Juni schadet der Vegetation ungemein.
Eine Kunstausstellung im Münchner Glaspalast zeigt auch Bilder von den in Oberstdorf ansässigen Robert Curry, Rudolf Schneller und Maximilian Schels.
Am 28. Juni, dem Tage der Unterzeichnung des Versailler Vertrages von 1919, besteht Tanzverbot im ganzen Deutschen Reich.
Der DÖAV setzt für das Edmund-Probst-Haus, Luitpoldhaus und Kaufbeurer Haus die Übernachtungsgebühren neu fest: Federbett für Mitglieder 2- RM, Nichtmitglieder 3,- RM; Bettmatratze Mgl. 1,- RM; NMgl. 2,- RM; Matratze Mgl. 60 Pf., NMgl. 1,- RM; Notlager Mgl. 30 Pf., NMgl. 50 Pf.
Bei den Reichstagswahlen am 31. Juli erhalten die Parteien in Oberstdorf folgende Stimmenzahlen (In Klammer die Ergebnisse der Reichstagswahl von 1930): SPD 624 (269), NSDAP 2.312 (628), Deutschnationale Volkspartei 1.029 (261), KPD 97 (28), Deutsche Volkspartei 280 (274), Reichspartei des Deutschen Mittelstandes lieh Sozialer Volksdienst 73 (22), Bayerischer Bauern- und Mittelstandsbund 212 (426), Landwirte, Haus- und Grundbesitzer 5 (14). Sechs weitere Parteien bleiben unter zehn Stimmen. 3.723 Kurgäste (teils aus dem Walsertal) wählen mit Stimmscheinen in Oberstdorf.
Die Localbahn AG senkt die Fahrpreise dergestalt, daß eine Fahrt von Oberstdorf nach Sonthofen anstatt 1,20 RM nur noch 1,10 RM kostet.
Kronprinz Rupprecht von Bayern kommt zur Gemsjagd und wird von Honoratioren und Blasmusik empfangen.
Der DÖAV autorisiert den Oberstdorfer Ignaz Vogler als „Träger” (Vorstufe des Bergführer-Aspiranten).
Bei der Stillachkorrektur finden viele Arbeitslose wieder Verdienst. Es dürfen nur Oberstdorfer eingestellt werden; wenn solche nicht mehr verfügbar sind, Leute aus Rubi, Reichenbach, Schöllang, Tiefenbach und letztlich aus Fischen. Darüber hinaus dürfen keine auswärtigen Kräfte beschäftigt werden.
Das neue Postdienstgebäude wird in Betrieb genommen.
Anmerkung:
Als Grundlage für die Ausarbeitung der Jahreschronik „Oberstdorf vor 50 Jahren” diente der Jahrgang 1932 des „Oberstdorfer Gemeinde- und Fremdenblattes”.