Glatt und gnädlet
Isakars Nazl (Ignaz Schmied) hot mit de Kind vu nam agseachene Oberschtdoarfar Hondwearksmaischtr, dm Zimmermändlar, Läscht kriet, well s’em a Luckebreatt numma züedong händ. Ea hot ghereg gweattret, well em’s Vieh üskumme ischt. D’ Kind sind huimgschprünge und händ des em Vaddr gschnäddret. Dea nimmt’s in Schutz und schimpft: „Isakars Nazl, dea dumma Baur, sagt zu meine Kinderle, sie solle des Luckebreatt zumache. Als ob meine Kinderle verstehe würdet, was a Luckebreatt ist, versteh’s ja ich kaum!”
Mitgeteilt von Hermann Schedler.
Der Hausname »Isakar« stammt von Johann Isaak Schmied aus Maiselstein, wohnhaft
Hs.-Nr. 72, heute Wilhelm Geiger. Ignaz Schmied, vulgo Isakars Nazl, war auf dem
Anwesen Hs.-Nr. 92, heute Franz Becherer. Der 1863 geborene Nazl verstarb am 10.
September 1927. Folgender Nachruf stand in der Zeitung:
Immnars Theres hot a nam Samsdag-Drno grad de Schteffl nabutzed ghett und ischt drbi, de Lumpe am Brunne üsz’wäsched, wie zmol a fremda Hearr voar er schtoht. Iber dean üngvrhoffte Bsüech ischt Theres it grad vrfroibt und froged drum zimle üngfruindle: „Was witt de? I ho grad butzed!” „Ich bin der neue Benefiziat”, schtellt se dr Hearr voar, „ich wollte Ihnen Grüß Gott sagen!” Theres vrschrickt it weneg und seit waile: „Ja, wenn es aso ischt, no kumm nu ring, no mach dr i an Kaffee!”
Immnars Theres = Therese Vogler (Steaffar), Hs.-Nr. 321, Ebene
geb. 1871 / gest. 1942
Am Karatsbichl hot ba neabe zwoa, dri Kieh und a bizzle am Jüngvieh öü allat a zwoa Süa ghett. Vu de Süa hot Hermann behöüptet, se seje üsnahmswis gschied und drum händ se öü allad an bsündre Name kriet.
Wo na grad amole bi ne na üsgmischtet hot, ischt dr Viehvrsichrar i de Schtal kumme und hot de Beschtond üfneahme welle. Hermann schtoht im Süschtal und seit züe nem: „letz lüege grad do ring, ietz flacket doch do dr Nikita be dr Furzewa!”
Nikita = Chruschtschow Nikita Sergejewitsch, sowjetischer Staatsmann
geb. 1894 / gest. 1971
Furzewa = Furzewa Jekaterina, sowjetische Kultusministerin und einzige Frau im Politbüro
geb. 1910
Zwischba’m »Ballenberg« und em »Lehmann« ischt frejer a Erdepfläckarle gweache und driebert dienet a Garte, wo dr Lehmann sing Gmies dinna ghett hot. Des wär alls gonz schi und reacht gweache, wenn it em Ballenberg sine Henna i deam Gärtle dinn gschearred hättet. Dr Lehmann, a kurz Männdle mit krumma Fieß, ischt drumm i d' Furcha vum Erdepflfeald gflacket und hot die vrschädete Henna mit Schtui vrjecht. Zmol amole hot en sing Nochbür drbi vrwischt, wie n’a grad wiedr uf d’ Henna passed hot.
Ea schrit vol Zoan: „Herr Lehmann, kommen Sie heraus, ick hab Sie schon jesehen!” Dea schluift us em Krüt, nimmt »Habachtschtelling« ing und schrit zruck: „Hier Lehmann.” Druf dr Onder: „Sie sind mir ein janz jemeiner Bruder! Dem Hinkelschen haben Sie ein Bein abjeschlagen und das Trienschen ist überhaupt nischt mehr jekommen!”
Eine Geschichte aus den 20er Jahren, mitgeteilt von Hermann Schedler.
Ballenberg = Haus Eibe, Ludwigstraße 30;
Lehmann = Haus Hochland, Wittelsbacherstraße 6
Hermann hot fir ’s Leabe gean sine Gschprächspartnar prieft, ob se an Gschpaß vrschondet.
Ea hot fir dean Fal allat a paar Lieblingsfroga uf Lager ghett. Uine drvu ischt gweache: „Kasch br an Satz sage mit Lachekaschte?” Gwähnle ischt do kuim druf ebbas ingfalle. Gonz vrschmitzt hot a nochad druf sage kinne: „Lache-kasche-de, wenn es de froit!”
Hermann Schedler, Gastwirt
geb. 1900 / gest.1986
Dr Paul Scharf, a Leachtlar vu Hägerau, ischt i de jünga Johr Esltriebar uf d’ Kemptar Hitte gweache und schpätr Hüsl und Schtalbüe am Karatsbichl.
Um däne Zit ischt dr Pfarar Rupp uf Oberschtdoarf kumme und ma hot de Büe i d’ Kirche gschickt, wo na ’s erschtmol preget hot. Hindanoche hobba’n gfroget: „Wie ischt a nochad, dr nui Pfarar?” Dr Leachtlar muit druf: „Jo, i glaub ’s Lateinisch schluckt ’r guet!”
Paul Scharf hat später eine kleine Schuhfabrik in Hägerau im Lechtal betrieben.