Jahreschronik 1993

von Gustl Stempfle am 01.06.1994

Januar

  • Am Nebelhorn ist ein durch Wind aus den Stützenrollen gedrücktes Seil die Ursache eines Unfalls am Sessellift zum Koblat, bei dem fünf Personen leicht verletzt werden.
  • Für die Nutzung von öffentlichem Verkehrsraum durch die Straßengastronomie, aber auch für Gerüste und Baustelleneinrichtungen beschließt die Gemeinde eine Gebührensatzung.
  • Nachdem die Lechwerke Augsburg bereits 25 % der Anteile der Nebelhornbahn AG besitzen, sichern sie sich die Mehrheit durch den Kauf von 27 % Anteile des Allgäuer Überland Werkes.

Februar

  • 50 Anrufe und 30 Faxe sind das Ergebnis einer Verkaufsaktion über »Antenne Bayern« für die abgebauten Ampeln der »Stempfle-Kreuzung«. 2.800,- DM ist schließlich der Erlös für die ausgedienten Verkehrsregler.
  • Walter Spindler wird zum neuen Vorsitzenden des größten bayerischen Trachtenvereins, des Oberstdorfer Gebirgstrachten- und Heimatschutzvereins, gewählt.
  • Eine Rücktrittsdrohung von Bürgermeister Eduard Geyer, für den Fall, daß das Verkehrskonzept gekippt wird, ist der vorläufige Höhepunkt der andauernden Verkehrsdiskussion.

März

  • Auf rund 18 Millionen Mark werden die Kosten für zwei wichtige Abwasserprojekte geschätzt, die von der Gemeinde beschlossen werden. Das Trettach- und das Stillachtal sollen baldigst an die gemeindliche Kanalisation angeschlossen werden.
  • Nachdem der Alpinnotruf der Allgäuer Berghütten durch den Betriebsfunk des neuen Münchener Flughafens lahmgelegt war, erhält diese wichtige Alarmierungsmöglichkeit eine neue, sichere Frequenz.
  • Zum Nachfolger von Franz Ohmayer wird Peter Hitzler als Vorsitzender der Oberstdorfer CSU gewählt.
  • Nur noch tot geborgen werden kann ein zweijähriger Bub, der in das Eis des zugefrorenen Reichenbacher Moorbades eingebrochen war.
  • Durch große Eigeninitiative der Sanitätskolonne und durch großzügige Spenden kann das dritte Allradfahrzeug des Roten Kreuzes in Oberstdorf eingeweiht werden. Unverständlich für Oberstdorfer Bürger und Sanitäter ist die ablehnende Haltung des Münchener Präsidiums des Roten Kreuzes zu dieser Maßnahme.
Jahreschronik 1994 - Heft 24

Der Oberstdorfer Polizeichef
Norbert Hammel mit den Damen
und dem Herrn
 der kommunalen
Verkehrsüberwachung.

  • Abgelehnt wird von den Oberstdorfer Rechtlern ein Grundstücksverkauf im Bereich des Rubinger Waldes für einen eventuellen Ausbau der Ostumgehung.
  • Ihren Dienst aufgenommen haben die vier Damen, die den ruhenden Verkehr im Rahmen der kommunalen Verkehrsüberwachung kontrollieren.

April

  • 4,764 Millionen Mark zahlt die Gemeinde Oberstdorf als Kreisumlage an den Landkreis Oberallgäu. Diese Zahl wird bei der Verabschiedung des Oberstdorfer Gemeindehaushaltes, mit der Rekordsumme von 119 Millionen Mark, bekannt.
  • Preise wie vor 20 Jahren gelten im Oberstdorfer Brandungsbad beim 20. Geburtstag am 8. April.
  • Im Oberstdorfer Altenheim begeht Elsa Glückstein als älteste Bürgerin des Landkreises ihren 104. Geburtstag.
  • Ein Großfeuer vernichtet den Mitteltrakt des »Hotel Alpenhof« in der Fellhornstraße.

Mai

  • Nach 40 Jahren Tätigkeit für die Nebelhornbahn AG, davon 27 Jahre als Vorstand, wird Franz Bäuerlein in den Ruhestand verabschiedet. Nachfolger werden Wolfgang Bosch und Peter Schottel.
  • Zur Jahresversammlung des Bayerischen Gewerbeverbandes hält Bundesfinanzminister Dr. Theo Waigel die Festansprache.
  • 15 Millionen Mark soll, nach neuesten Berechnungen, die Sanierung des Brandungsbades kosten.
  • Mit einem großen Fest feiert der Männergesangverein Oberstdorf sein 125jähriges Bestehen.
  • Mit der neuen »Interregio-Linie« und dem »Allgäu-Schwaben-Takt« soll das Angebot der Deutschen Bundesbahn für den Reisenden nach Oberstdorf noch besser werden.
  • Neugegründet wird der Verein »Oberstdorfer Heimatmuseum«, der das Museum auf rechtlich sichere Beine stellt. Gemeinde und Trachtenverein sind die Träger dieser Einrichtung. Zum Vorsitzenden wird Peter Weiß gewählt.

Juni

  • Meinrad Leis, der 32 Jahre das Oberstdorfer Elektrizitäts- und Wasserwerk leitete, übergibt diese wichtige Tätigkeit an seinen Nachfolger Edmund Jörg.
  • Großen Erfolg haben die ersten »Oberstdorfer Wochen«, eine gemeinsame Aktion von Wirten und Landwirten zur Vermarktung heimischer landwirtschaftlicher Produkte.
  • In einer Aktion zum 150jährigen Bestehen der Industrie- und Handelskammer für Schwaben und Augsburg werden von rund 1.000 schwäbischen Unternehmern etwa 5.000 Baumsetzlinge am Himmelschrofen gepflanzt. An dieser Stelle war der Wald von den Orkanen des Jahres 1990 zerstört worden.
  • Neue Kurbeiträge gelten in Oberstdorf: Kurzone 1 DM 3,10, Kurzone 2 DM 2,- und Kurzone 3 DM 1,25.
  • Werner King wird Nachfolger von Peter Regula als Vorstand der Kur- und Verkehrsbetriebe AG.

Juli

  • Sigi Heinle wird zum neuen Vorsitzenden des Eissport-Clubs Oberstdorf gewählt.
  • Ein fünfjähriger Bub, der in der Breitachklamm 15 Meter tief in die Breitach gestürzt ist, kann durch den sofortigen Einsatz der Bergwacht und eines finnischen Arztes, der zufällig an der Unfallstelle war, gerettet werden.
  • Kurt Kreiselmeyer, seit 1978 Sportdirektor der Marktgemeinde, begeht seinen 65. Geburtstag. Sein Engagement war Voraussetzung für die Erfolge aller in diesen Jahren durchgeführten großen und kleinen Sportveranstaltungen. Sein schwieriges Amt wird von Thomas Müller übernommen.
  • Die Elektrobus-Linie entwickelt sich zum »Renner«, 28.000 Fahrgäste können für den Monat Juni gemeldet werden.
  • Die Bauaufträge für den Kindergarten »Sankt Elisabeth«, an der Poststraße, werden vergeben. 2,1 Millionen Mark soll dieser dritte Kindergarten kosten.

August

  • Einen großartigen Erfolg vermeldet die Konzertreihe »Oberstdorfer Musiksommer«, mit der im Juli und August der neue, gleichnamige Verein in Erscheinung tritt.
  • Georg Filser, als Hotelier, langjähriger Gemeinderat, Aufsichtsrat der Nebelhornbahn AG und Vorstandsmitglied von Verschönerungsverein und Hotel- und Gaststättenverband in vielfältiger Weise mit dem Oberstdorfer Geschehen verbunden, begeht seinen 80. Geburtstag. Von der Gemeinde wird er mit der »Goldenen Verdienstmedaille« geehrt.
  • Auch ein Jahr nach der Einführung des Verkehrskonzeptes wird heiß über die einzelnen Maßnahmen gestritten.

September

  • Mit Verletzungen kommen zwei Wanderer davon, die am Laufbacher Eck von einer Sommerlawine verschüttet wurden.
  • Erneut stürzt ein Hubschrauber bei Holzarbeiten ab. Nur noch tot kann der Pilot an der Unfallstelle im Stillachtal von der Feuerwehr geborgen werden.
  • Ein Notschlachtraum für die Oberstdorfer Landwirtschaft beschließt der Gemeinderat. Rund 330.000 Mark der geplanten 350.000 Mark Baukosten will die Gemeinde übernehmen.

Oktober

  • Eine schlechte Bilanz ziehen die Hüttenwirte der Oberstdorfer Berghütten zum Ende eines verregneten Sommers.
  • Der Bau der größten kommunalen Solaranlage beginnt auf dem Dach des Oberstdorfer Busbahnhofes.
  • Auf der Mindelheimer Hütte ist eine vollbiologische Kläranlage für die Abwässer der jährlich rund 7.000 Hüttenbesucher in Betrieb.
  • In einer Umfrage des Oberstdorfer Gewerbeverbandes sprechen sich nur 15 % von 331 Betrieben dafür aus, die Erweiterung der Fußgängerzone wieder rückgängig zu machen. Diese Aussage, trotz teilweiser wirtschaftlicher Schwierigkeiten, wird als klares politisches Signal gesehen.

November

  • Die Bürgermedaille erhält Bürgermeister Eduard Geyer anläßlich seines 20jährigen Jubiläums als Chef im Oberstdorfer Rathaus. Damit erreicht Geyer die längste Dienstzeit eines Bürgermeisters im Hauptort Oberstdorf.
Jahreschronik 1994 - Heft 24

Zweiter Bürgermeister Albert Vogler
überreicht Eduard Geyer
die Urkunde und
die Bürgermedaille.

  • Hubert Zimmermann ist neuer Leiter der Forstdienststelle Oberstdorf.
  • Erfreuliches kann die Bergwacht melden. Kein tödlicher Absturz ereignete sich in diesem Sommer am Allgäuer Hauptkamm.

Dezember

  • Direkt ausgestrahlt wird eine Fernsehsendung über den Oberstdorfer Christkindlesmarkt.
  • Einen Schwerverletzten fordert, gleich zu Beginn der Wintersaison, ein Lawinenabgang am Fellhorn. Am Bierenwanglift werden zwei Fahrgäste und ein Liftmitarbeiter verschüttet.
  • Jens Weißflog heißt der umjubelte Sieger des Auftakt-Springens der diesjährigen Vier-Schanzen-Tournee auf der Schattenbergschanze. Erstmals sehen die Zuschauer in der Pause einen »Bungee-Sprung« von einer Kabine der Nebelhornbahn 80 Meter in die Tiefe.
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1. Vorsitzender
Peter Titzler
Brunnackerweg 5
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