Mit dem Lorenaufzug wurde der Aushub zu Tal und Baumaterial an die Baustelle gebracht
Als Dr. Lübhard Saathoff seine ärtzliche Ausbildung in München als Schüler von Professor Friedrich von Müller beendet hatte, wollte er, aus einer ostfriesischen Familie stammend, Hochschullehrer werden. Doch daraus wurde nichts.
So nahm er sich vor, ein Haus zu gründen, in welchem er den Dienst am Kranken allein nach seinen Maßstäben gestalten könne, unabhängig von Teilhaberforderungen (Aktionären) und auch von Fesseln der Hausverwaltung. Zu seinem Plan, am Starnberger See zu bauen, meinte sein Lehrer, das dortige Klima sei für Lungenkranke ungeeignet und riet ihm, sich in Oberstdorf umzusehen.
Die Geschichte des Stillachhauses begann am 30. Oktober 1910, als Dr. Saathoff nach Oberstdorf kam und im »Hubertushaus« (ehemalige Zollschule) eine Praxis eröffnete, wo er Kranke auch stationär behandeln konnte. Er beobachtete die hiesige Witterung und stellte bald fest: Saubere Luft, viel Sonne, wenig Wind und Nebel im Herbst und Winter im Oberstdorfer Tal sind beste Voraussetzungen auch für Lungenkranke.
Nach diesen Vorgaben ging es ans Planen. Mit seinem Freund, dem Architekten Eduard Brill, reiste er in die Schweiz um Anregungen und Eindrücke zu sammeln. Im Herbst 1911 war ein erster Plan fertig, der schon den bogenförmigen Grundriß aufwies, mit 60 Betten in zwei Hauptgeschoßen und einem Dachgeschoß. Dieser Plan wurde von seinen Patienten eifrig diskutiert. Einer von ihnen, Herr Robert Leuze, Textilfabrikant aus dem Schwäbischen, rechnete vor: Nur mit mindestens 80 Betten könne eine wirtschaftliche Auslastung der Küche und anderer zentraler Einrichtungen erreicht werden, auch lohne sich dann erst ein zweiter Arzt. So entstand der Plan, wie das Stillachhaus heute dasteht, mit drei Hauptgeschoßen mit Südbalkonen und einem Dachgeschoß.
Auf der Suche nach einem Bauplatz, der den vorgenannten klimatischen Bedingungen entsprach, fand er diese Geländestufe, 50 Meter über dem Talgrund, im Westen Oberstdorfs in der Gemarkung „Im Schlechten” gelegen. 1912 erwarb er 2,36 ha Wiese zum Preis von 34.000 Mark von Herrn Karl Richter, Besitzer der Sonnenbrauerei in Oberstdorf. Dr. Saathoff besaß nun einen Bauplatz über der Stillach in ruhiger Lage mit prachtvoller Aussicht auf das Gebirge jenseits des Tales. Am Bauplatz gab es jedoch kein Wasser, elektrischer Strom und Telefonanschluß fehlten ebenso wie Abwasserentsorgung und eine dem Objekt angemessene Zufahrt. Alle diese Bauvoraussetzungen wurden zum Teil sofort und auch später ohne öffentliche Mittel geschaffen.
Im Frühjahr 1913 begann die Firma Ackermann, München, mit 50 Arbeitern die Baugrube auszuheben. Sie stießen bald auf sehr harten, tragfähigen Untergrund, der den Bauherrn der Sorge enthob, das massive Gebäude könnte im Flysch (geologisch: das Fließende) den Höllrücken herunterrutschen, wie gesprächsweise im Dorf zu hören war. Der Abtransport des gelösten Materials in Loren, die auf Gleisen fuhren, geschah sehr viel komfortabler als mit den herkömmlichen Schubkarren.
Eine Dampfseilwinde zog schweres Baumaterial in diesen Loren den 50 Meter hohen Steilhang vom Talboden zur Baustelle herauf. Die Münchner Firma, auch für sämtliche Betonarbeiten zuständig, mußte die Betonierung der eisenbewehrten Hohlsteindecken in vier Geschoben mit Max Brutscher, Maurermeister und Fuhrhalter in Oberstdorf, exakt abstimmen, weil seine Leute den ganzen Bau mit „Backsteinen” (Ziegelsteinen) hochgemauert haben. Für einen Maurer waren 5,50 Mark und für einen Taglöhner 5 Mark für einen Arbeitstag zu je 10 Stunden an Brutscher zu bezahlen. Kies und Sand vom Faltenbach, auch Frachtgüter vom Lokalbahnhof zur Baustelle beförderten Fahrzeuge der Fuhrhalterei im Zweispänner für 5 Mark und im Einspänner für die Hälfte.
Herr Josef F. Huber, Zimmermeister in Oberstdorf, hat das riesige Dachgebälk konstruiert und hergestellt, dazu zwei Holzbalkengeschoßdecken und vier Treppen. Mit den Leistungen von Max Brutscher und Josef Huber waren die Baukapazitäten in Oberstdorf erschöpft und auswärtige Firmen bewerkstelligten den Innenausbau und die technischen Einrichtungen. Der Bauherr förderte die Arbeiten durch häufige Besuche, konnte aber nicht verhindern, daß durch den Kriegsausbruch im Sommer 1914 die Termine der Maler, Tapezierer und Schreiner so in Verzug gerieten, daß die für den September vorgesehene Eröffnung verschoben werden mußte.
Den noch kahlen Bau bewohnbar zu machen, darum kümmerte sich nun - und auch weit in die Zukunft - Frau Bertha Saathoff, die seit 1911 als Hausdame im »Hubertushaus« gewirkt hatte. Sie wurde im Januar 1914 Dr. Saathoffs Frau und später Mutter von fünf Kindern. Am 16. Dezember 1914 bezog die junge Familie mit einer vier Wochen alten Tochter und zehn Patienten das Stillachhaus.
Die technische Einrichtung galt damals als sehr fortschrittlich. In Oberstdorf gab es 1913 bereits elektrisches Licht. Weil jedoch eine Stromleitung vom Elektrizitätswerk quer durch das Tal zu teuer war, entstand im Keller des Neubaus ein komplettes kleines Elektrizitätswerk für 110 Volt Gleichspannung mit einer großen Akkumulatorenbatterie und einem Dieselmotor, der Strom lieferte für den Personenaufzug und den Röntgenapparat, für die Dampfwäscherei, die Bügelei und die Kühlanlage. Schon beim Probelauf war sein rhythmisches, lautstarkes Gestampfe zum Entsetzen des Bauherrn im ganzen Gebäude zu hören.Beim Kauf des Baugrundstückes erwarb Dr. Saathoff das Wasserbezugsrecht aus einer Quelle unterhalb »Bergkristall« und das Leitungsrecht durch alle bergabwärts liegende Grundstücke bis zum Bauplatz.
Diese Quelle ließ er 1914 fassen, errichtete die dazu gehörige Brunnenstube und einen Hochbehälter, durch den das gespeicherte Wasser zur Baustelle floß für Arbeiter und Pferde, für Beton- und Mörtelbereitung. Schon bald nach der Eröffnung des Hauses, mit Zunahme der Patienten, reichte das Wasser im Winter nicht mehr. Dr. Saathoff erwarb weitere Quellen, welche er mit Kaspar Braxmairs Hilfe auf dem Höllrücken gefunden hatte. In seinem Tagebuch vermerkte er: „Die neue Wasserleitung mit Militärhilfe unter großen Schwierigkeiten verlegt.”
Der Wohnkomfort der 68 Patientenzimmer mit 82 Betten reichte von großen Eckzimmern mit geschlossenem Balkon, Bad, Telefon und furnierten Möbeln über solche mit offenem Balkon, Fließwasserwaschbecken und lackierter Fichtenholzeinrichtung bis zu den kleinen Räumen ohne Balkon und ohne Fließwasser. Hier diente eine Keramikschüssel mit Wasserkanne und Schmutzeimer den hygienischen Bedürfnissen. Die Lesehalle mit offenem Kamin, Billard- und Musikzimmer dienten der Geselligkeit, ebenso die wettergeschützte Plauderecke beim Haupteingang im Süden, wo die Ankunft und Abreise der Patienten mit Pferdekutsche oder Schlitten zu erleben war.
Die kurze Nordfront wird begrenzt vom Arztflügel mit Sprech- und Untersuchungszimmer und dem Wirtschaftsflügel. Dort ist unten die Wäscherei, im Erdgeschoß die Küche mit direktem Speisesaalzugang und oben sind Badeabteilung und Massageräume untergebracht. Koks und Gasöl wurden im Norden gebunkert und ein großer Kokshaufen als Wintervorrat angelegt. Alle Versorgungsgüter lieferte der Hausmeister hier an. In der Heizanlage sorgten zwei Kokskessel für die Warmwasserheizung und zwei für warmes Brauchwasser und die Dampfwäscherei. Ein Staatstelefon mit Stöpselvermittlung, das Haustelefon und eine Schwesternrufanlage vervollständigten die technischen Ausrüstungen.
Als die Kuranstalt bezogen war, mußten die Lebensmittel in Oberstdorf eingekauft, Rezepte zur Apotheke gebracht und Medikamente abgeholt werden, wie auch das Gepäck ankommender Patienten. Um die Verbindung mit dem Dorf zu gewährleisten, wurde ein Hausmeister eingestellt und ein Pferd mit Wagen und Schlitten beschafft, um täglich zweimal zwischen dem Haus und Oberstdorf zu pendeln. Als Pferdestall diente ein gepachteter, ausgebauter Heustadel oberhalb der Klinik; er steht noch heute dort. Der erste „Bewohner” dieses Stalles war ein Pony, mit ihm begann die Viehhaltung und damit die Landwirtschaft des Stillachhauses.
Nach dem Einzug ins neue Haus waren neben baulichen Resten auch organisatorische Hemmnisse zu beseitigen, bis Patienten und Mitarbeitern Therapieplan und Hausordnung zur täglichen Aufgabe wurden. Darüber soll nun berichtet werden.
Das Gebäude, seine behäbige Gelassenheit ausstrahlende Südfront mit offenen Baikonen und vielen großen Fenstern, seine waldnahe Lage außerhalb des Ortes weisen auf seine Bestimmung als Heilstätte für Lungenkranke hin. Aufnahme fanden Patienten mit nicht ansteckender Lungenkrankheit und solche nach chirurgischen Eingriffen ober überstandener Krankheit. Die Behandlung der Lungenkranken beruhte auf der alten ärztlichen Erfahrung, kranke Organe ruhig zu stellen, was hier nur eingeschränkt möglich ist, weil die Atembewegung der Lungen lebensnotwendig bleibt.
Das Kernstück dieser Ruhebehandlung war die konsequente Freiluftliegekur, für welche die Kranken einen Liegestuhl auf dem Balkon ihres Zimmers oder in der Liegehalle hatten. Auf diesem verbrachten sie Liegezeiten von vormittags 1 1/2, nachmittags 2 Stunden und abends nochmal 1 Stunde, im Sommer und auch bei Frostwetter, dann in Wolldecken eingewickelt und mit einer Wärmflasche vor Kälte geschützt. Diese durch keinen Lärm gestörte Ruhelage sorgte für geringste Anstrengung um sauerstoffreiche Luft zu atmen. Die streng einzuhaltende Nachtruhe ab 22 Uhr ergänzte diese Bemühungen. Fünf abwechslungsreiche Mahlzeiten stärkten bei Fiebernden und Untergewichtigen deren körperliche Abwehrkräfte.
Gegessen wurde gemeinsam an zwei großen Tischen; am Kopf des einen saß der Doktor, der die Tafel erst dann aufhob, wenn auch Schlecht- und Langsamesser ihre Mahlzeiten beendet hatten. Sich dieser strengen Hausordnung zu unterwerfen und die tägliche, monotone Liegekur über viele Wochen gewissenhaft einzuhalten, forderte von den Kranken stramme Disziplin und Mühsal, um der Krankheit Herr zu werden. Sie verwirklichten so den Leitgedanken ihres Doktors: „Die Kur im Stillachhaus ist harte Arbeit.” Diese streng geregelte Behandlung ließ wenig Zeit für kurze Spaziergänge oder gesellige Abwechslung, sei es mit Billard-, Schach oder Klavierspiel.
Bei Kriegsbeginn 1914 wurden alle wehrfähigen Männer eingezogen. Dr. Saathoff jedoch konnte als Alleinarzt tätig bleiben, weil er wegen eines chronischen Leidens kriegsuntauglich war. Es gelang ihm und seiner Frau, bei betonter persönlicher Sparsamkeit, erfolgreich zu wirtschaften. Die gute Belegung veranlaßte ihn 1916 ein Nebenhaus zu bauen. Dort zog die Familie ein. Die freigewordenen Räume dienten den Patienten. Durch eine Vereinbarung mit dem Armeekommando in München zählten künftig auch kranke Offiziere zur Patientenschar, womit einer Beschlagnahme als Lazarett vorgebeugt war, in welchem er als Hausherr nichts mehr zu sagen gehabt hätte.
Um ihrem Mann Freiraum für seine Tätigkeiten zu schaffen, fiel Frau Saathoff die Aufgabe zu, den gastronomischen Sektor zu gestalten und zu führen. Sie war um 1900 eine der ersten jungen Frauen aus bürgerlichen Kreisen gewesen, die einen Ausbildungsberuf ergriffen. Sie wurde Säuglingsschwester und hatte sich dadurch den sicheren Blick für das Wohl der Patienten und des Personals erworben. Sie besorgte für alle Bewohner die Lebensmittel, überwachte die Vorratshaltung und verwaltete die Hauswäsche; diese und die Leibwäsche aller wurde in der eigenen Wäscherei gewaschen. Die tägliche rationelle Krankenzimmerreinigung organisierte sie ebenso wie den zügigen, zeitsparenden Service der Mahlzeiten im Speisesaal. Die Stellenbesetzung war unkompliziert, weil wegen der Rundumversorgung beim Personal wenig Neigung zum Wechseln bestand. Aufzeichnungen über Löhne, Arbeitszeit und „Zimmerstunde” (so hieß die Freizeit damals) fehlen für die Kriegszeit. Frau Saathoff trug also die Verantwortung, die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Patienten und der Mitarbeiter zu befriedigen. Am Kriegsende übertrug sie einen Großteil dieser Pflichten einer erstmals angestellten professionellen Hausdame.
Die vielfältigen Ereignisse auf den Kriegsschauplätzen, Mißernten, Steckrübenwinter, Hungerwassersucht der Menschen, dann Abdankung von Kaiser und Königen veränderten schlagartig das gewohnte Umfeld in Deutschland. Im Stillachhaus jedoch konnten unverändert nach den strengen Regeln Kranke behandelt werden, weil die Versorgung mit Lebensmitteln und Koks immer gesichert war. Waffenstillstand 1918, Revolution und Folgen des Versailler Friedensvertrages verwandelten die bisher schleichende Geldentwertung, diese Folge des verlorenen Krieges, in eine galoppierende Inflation, so daß im Herbst 1923 eine Billion-Papiermark dem Wert eines Dollars entsprach. Erst die Einführung der Reichsmark im Frühjahr 1924 beendete diesen Spuk. Das Geld war wertbeständig geworden, die Bürger jedoch verarmt, weil sie sämtliche geldwertähnlichen Ersparnisse verloren hatten.
Die Baufinanzierung gestaltete sich anfangs etwas schwierig, denn der betonte Anspruch Dr. Saathoffs, in seinem Haus das Sagen ganz alleine zu haben, verhinderte, konventionelle Geldgeber zu finden. Nach vergeblichen Versuchen bei den Großbanken Kredit zu bekommen, war im Spätwinter 1913 völlig unklar, woher das Geld kommen sollte, zumal der Baubeginn für das Frühjahr 1914 geplant war. Wie die Finanzierung dann doch zustande kam, soll festgehalten werden, weil eine in Gelddingen so ungewöhnliche Partnerschaft entstand. Frau K. H. gab, angeregt durch einen Patienten Dr. Saathoffs, aus ihrem großen Reichtum aus russischen Zuckerfabriken das Geld für den Bau als Personenkredit.
Diese Wohltat sicherte ihr ihm Alter den Lebensunterhalt. Und das kam so: Die Kuranstalt war gut belegt, Geld kam herein und Schulden wurden laufend zurückgezahlt, so daß Dr. Saathoff am Ende der Inflation, also beim ersten Staatsbankrott im November 1923, ein praktisch schuldenfreies Unternehmen besaß. Frau K. H. jedoch hatte durch russische Enteignung und die rasante Entwicklung ihr gesamtes Sach- und Geldvermögen eingebüßt. Da wertete Dr. Saathoff eine Grundschuld auf, deren Tilgungsraten seiner Gönnerin einen geruhsamen Lebensabend bis zu ihrem Tod 1939 ermöglichte.
Seit 1919 teilte Dr. Saathoff erstmalig den Arztdienst mit einem Assistenten, dem im Juli 1923 Dr. Theodor Eitel folgte, über dessen langjähriges Wirken später berichtet wird. Er vertrat seinen Chef, wenn dieser bei Kongressen Kontakte pflegte zu Professoren der Universitätskliniken, zu Chefs der Krankenhäuser und zu Praktikern. 1926 besuchte er den wohl ersten Kongreß für Psychotherapie in Deutschland, der ihm reiche Anregung brachte. Seine wissenschaftlichen Beiträge in der „Münchner medizinischen Wochenschrift” orientierten die Kollegen über die schulmedzinische Ausrichtung des Sanatoriums. Beide Ärzte hatten stets ein offenes Ohr für die Kümmernisse oder auch für die persönlichen Probleme ihrer Langzeitpatienten.
Unverändert ging der allgemeine Kampf gegen die Volkskrankheit Tuberkulose weiter im Stillachhaus mit der seit nun 15 Jahren bewährten strengen stationären Ruhebehandlung, diese immer noch beeinträchtigt durch das Gestampfe des Strommotors. Um dessen tägliche Laufdauer zu verkürzen, wurde die elektrische Kühlung der Lebensmittel, dem größten Stromverbraucher, stillgelegt und ein Eiskeller gebaut, um Natureis für diesen Zweck zu konservieren. Ein kleines Kraftwerk nützte das eigene Quellwasser und dessen großes Gefälle aus und erzeugte seit 1924 ausreichend billigen Strom, damit war für viele Monate Stille im Sanatorium eingekehrt. Die Dauerleistung dieses kleinen Wasserkraftwerkes war bis 1956 die Basis der Stromversorgung und wurde im Winter bei wenig Wasser und viel Beleuchtungsbedarf ergänzt durch Strom aus Motorenkraft.
1924 zogen Pferd und Kühe aus dem alten in einen neuen Stall.
Aus der großen Zahl der damaligen Patienten reicht die literarische Spur von Katja Mann bis in die Gegenwart, dokumentiert durch ihren Mann, welcher nie Patient im Stillachhaus war und seine zahlreichen Anregungen für den „Zauberberg” sicher hier nicht aufgegriffen hat. Auch die angebliche russische Zarentochter Anastasia, die nach einem Selbstmordversuch im Berliner Landwehrkanal fast ein halbes Jahr Patientin im Stillachhaus war, sorgte in großen Abständen durch immer wiederkehrende Anfragen dafür, daß sie bei Dr. Saathoffs Erben nicht in Vergessenheit geriet.
Nach fast 20jähriger ärztlicher und unternehmerischer Tätigkeit wollte Dr. Saathoff am Fortschritt der medizinischen Wissenschaft wieder teilnehmen und hospitierte deshalb im Sommer 1928 vier Monate an der Kieler medizinischen Universitätsklinik. Von dort brachte er den neuartigen Einthovenschen Elektrocardiografen und den Knippingschen Apparat für Schilddrüsendiagnostik mit ins heimische Labor. Diese Geräte, bedient durch eine erstmalig angestellte Assistentin, verbesserten die Untersuchungsergebnisse.
Zu Beginn des Jahres 1929 verschlechterte sich der Gesundheitszustand Dr. Saathoffs rasch, er wurde bettlägerig und nach sechs Monaten häuslicher Pflege verstarb er im August dieses Jahres. Seiner Witwe fiel nun die schwere Verantwortung zu, allein die Kuranstalt und das Kinderheim zu leiten, den Grundbesitz zu verwalten und das Ganze ihren fünf unmündigen Kindern zu erhalten.
Im Spätherbst begann durch den Zusammenbruch einer großen deutschen Bank die Wirtschaftskrise, es folgten die politischen und wirtschaftlichen Notjahre bis 1933. Die Belegung des Stillachhauses ging um ein Drittel zurück und die Zukunft sah recht düster aus. In dieser bedrängten Situation war es Dr. Eitel, nun Chefarzt, der den Leitgedanken Dr. Saathoffs - „das Wohl des Kranken ist oberstes Gebot” - konsequent verwirklichte und damit das Ansehen des Stillachhauses bei Ärzten und Patienten nachhaltig festigte.
Herr Robert Leuze, Dr. Saathoffs ehemaliger Patient, wurde dessen Testamentsvollstrecker und Vormund der Kinder und hat als betriebswirtschaftlich versierter Kaufmann mit seiner breiten Erfahrung im Umgang mit Menschen und Behörden Frau Saathoff 25 Jahre lang in unermüdlicher Hilfsbereitschaft beigestanden, die vielfältigen Aufgaben des Erbes zu meistern.
Für das Stillachhaus gingen die zwanziger Jahre mit recht trüben Aussichten zu Ende. Trotz der Flaute und Umsatzeinbuße konnte dank Herrn Leuzes Initiative schon 1930 am Stall ein Anbau für den Lichtdieselmotor errichtet werden, so daß dessen Lärm im Sanatorium endgültig aufhörte.
Im selben Jahr wurde die private Zufahrtsstraße zum Sanatorium erstmals befestigt und asphaltiert durch die Firma, welche die neue Straße (heute B 19) ins Walsertal baute. Mit dem Jahr 1933 ging es wirtschaftlich allgemein aufwärts. Eine neue, trockenen Fußes erreichbare Liegehalle ersetzte die alte hölzerne, ein Zweifamilienhaus für die Chefärzte entstand. Der Haupteingang der Klinik mußte vom Süden nach Norden verlegt werden, weil Autolärm und Auspuffgase die Patienten während der täglichen Freiluftliegekuren belästigten. Badeabteilung, Halle und Billardzimmer erhielten nach 20 Jahren neues Gerät und neue Möbel. Dem mit trüben Aussichten beginnenden Jahrzehnt folgten Jahre mit wirtschaftlichem Fortschritt und guten Zukunftsaussichten, die im September 1939 abrupt endeten mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges.
Nach 20 Jahren war nun wieder Krieg und Ersatz zu finden für eingezogene Mitarbeiter wurde zur Daueraufgabe. Dr. Eitel, seit 1929 ärztlicher Leiter, gelang es, das Stillachhaus im hergebrachten Stil weiterzuführen, auch sorgte er für mehr Bekanntheit in Arztkreisen. Schon im Frieden pflegte er Kontakte zum Oberkommando des Heeres in Berlin, so unterblieb im Krieg die Beschlagnahme als Lazarett. Er versorgte neben seinen Patienten im Stillachhaus auch die Soldaten im Standort Sonthofen. Weil der zweite Arzt eingezogen wurde, mußten mehrmals Assistenzärzte angestelllt werden; neben Ärztinnen war von 1943 - 45 Frau Saathoffs Sohn Jürgen tätig.
Als der Haushandwerker eingezogen wurde, drohte Unheil bei der elektrischen Versorgung. Er hatte in 10 Jahren das Zusammenwirken von Strom aus Wasserkraft und Dieselmotor mit umgeformten Gleichstrom so abgestimmt, daß die Lichter auch diesmal im Stillachhaus nicht erloschen. Für ihn sprang Frau Saathoffs älteste Tochter Theda, tätig als Krankenschwester, ein. Sie überwachte das Wasserkraftwerk und startete das Umformeraggregat täglich, nach einer kurzen winterlichen Wanderung nach 22 Uhr, um die Batterie mit Nachtstrom zu laden.
Die Einbrüche in die umfangreicher gewordenen Lebensgewohnheiten der Menschen waren viel einschneidender als im Ersten Weltkrieg. Die Rationierung von Lebensmitteln, Brennstoffen, Textilien und vielen anderen Gebrauchsgegenständen, durchgeführt mit brutaler Strenge, sorgte für eine gleichmäßigere Versorgung, die erst am Kriegsende löchrig wurde, als die Besatzungsmacht das Heft in die Hand nahm. In diesem Krieg war die Verdunklung aller nächtlichen Lichtquellen nicht nur in den Städten, sondern auch im ganzen Land befohlen worden. Dauernde Kontrollen, vor allem der Patientenzimmer, waren notwendig, da bei Nachlässigkeit eine Anzeige drohte, eventuell sogar durch mißgünstige Nachbarn - Denunzierung und Bespitzelung gehörten im NS-Staat zum Alltag.
Die eigene Landwirtschaft lieferte Milch und Eier, wenn auch in ungenügender Menge, für alle Bewohner des Stillachhauses. Schlachtreife Schweine und Kälber kaufte der Metzger, alle sonst notwendigen und noch beschaffbaren Waren wurden im Dorf besorgt.
Als die Alliierten Streikräfte den Rhein überquert hatten, die Russen in Richtung Berlin marschierten, war klar: Dieser Krieg wird bei uns in Deutschland und nicht im Ausland zu Ende geführt werden. Da uns Deutschen seit Napoleon I. jegliche Erfahrung im Umgang mit Besatzungsmächten fehlte, überlegten die Familienmitglieder, wie möglichen Plünderungen und auch Versorgungsengpässen zu begegnen sei, zumal vielen Patienten die Heimkehr zunächst verwehrt war. Lagerungsfähige Lebensmittel ließen sich in schwer zugänglichen Winklen des großen Gebäudes gut verstecken oder in großen Glasgefäßen vergraben. Am 8. Mai 1945 ging auch dieser Krieg nach fünf Jahren und acht Monaten zu Ende. Französische Marokkanereinheiten besetzten Oberstdorf, und mit General Charles de Gaulle wurde der Frieden mit Salutschüssen von der Wiese vor dem Kinderheim begrüßt. Noch im Sommer lösten amerikanische Einheiten die französischen ab. Plünderungen oder ähnliche Ausschreitungen sind in der näheren Umgebung des Stillachhauses nicht vorgekommen.
Alle Männer des Stillachhauses waren glücklicherweise unversehrt heimgekehrt und konnten ihre alten Posten einnehmen. Neue Unruhe gab es erst, als die Amerikaner den ehemaligen Mitgliedern von NS-Organisationen Berufsverbot erteilte, bis durch die „Entnazifizierung” deren Aktivität für das sog. „Dritte Reich” geklärt war. Dieses Verfahren konnte viele Monate dauern. Im Juli 1945 war die Familie wieder vollzählig versammelt und hatte keine wesentlichen Verluste zu beklagen. Auch diesen Krieg hatte das Stillachhaus unbeschädigt überstanden, jetzt jedoch drohte die Beschlagnahme durch die Amerikaner. Erste Versuche scheiterten an deren Angst vor möglicher Ansteckung durch Bakterien. Im Frühjahr 1946 erschienen hochrangige Offiziere mit ihrem Dolmetscher, um die Beschlagnahme vorzunehmen. Da erklärte Frau Saathoff ihnen, sie habe das Sanatorium als Vermächtnis ihres Mannes für kranke Menschen und ihre fünf Kinder über 15 Jahre geleitet und bäte, wenn die Beschlagnahme unvermeidlich sei, das Haus für Kranke und Versehrte zu verwenden. Diese Argumentation einer Witwe wird die Herren umgestimmt haben, denn die Beschlagnahme unterblieb.
ln den drei Jahren bis zur Währungsreform galt es durch Improvisation und Ausnützung täglich wechselnder Bezugsmöglichkeiten den Betrieb aufrecht zu erhalten. Mit „Schwarzhandelswährung” wie z.B. Zigaretten und Schnaps sowie mit Tausch von Frischfleisch gegen amerikanisches in Büchsen konnten die Mängel in der täglichen Versorgung nicht behoben werden. Als dann der Kohlenlieferant Frau Saathoff, seiner treuen Kundin, 10 Tonnen Koks anbot, die er von unbekannten Absendern für unbekannte Empfänger erhalten hatte, griff diese zu. Nachdem der Koks, redlich bezahlt, schon tief im Keller lagerte, erhoben Schwarzhändler vergebliche Ansprüche. Durch die Währungsreform am 21. Juni 1948 brach der ganze Spuk über Nacht zusammen. In den drei westlichen Besatzungszonen wurde die Reichsmark durch die D-Mark ersetzt, es war dies die dritte Markwährung innerhalb 25 Jahren seit 1923/24.
Frau Saathoffs Immobilien- und Grundbesitz war wertbeständig geblieben, weshalb eine Vermögensabgabe, der sog. Lastenausgleich, fällig wurde. Dieser sah vor, daß die Hälfte des Vermögenswertes (Stichtag 21. 6.1948) innerhalb von 30 Jahren abzugeben war. Diese Abgabeverpflichtung, zusammen mit den Zinsen über eine so lange Zeit, ergab im Jahr 1978 eine zu leistende Geldsumme, die dem ganzen Vermögenswert von 1948 entsprach.
Bis zum Herbst 1952 leitete Frau Berta Saathoff das Stillachhaus, dann übernahm Dr. Harro Saathoff die ärztliche Verantwortung, noch zusammen mit Dr. Eitel. 1955 folgte Dr. Dieter Saathoff und Dr. Eitel wurde Ruheständler nach über 30 Jahren erfolgreichem Wirken. Nun waren zwei Söhne des Klinikgründers mit ihren Frauen im Stillachhaus tätig. Die Seniorin zog sich aus ihrer über 50jährigen Tätigkeit zurück. Sie starb 1960 im Alter von 80 Jahren. Die ärztlichen Dienste besorgten die beiden Brüder und teilten unternehmerische Belange so auf, daß Überschneidungen ausblieben. Die beiden Frauen schafften sich eigene Betätigungsfelder mit der Betreuung der Patienten und in der Ausgestaltung und Einrichtung des Hauses. Gemeinsam leiteten sie die Mitarbeiter des gastronomischen Bereichs und bildeten Lehrlinge aus.
Die 40 Jahre alten Einrichtungen zu modernisieren war Aufgabe der kommenden Jahre und läßt sich in Kürze so darstellen: Heizöl verdrängte Koks und Kohleheizung, der endlich von den Gemeindewerken lieferbare Wechselstrom beendete den 40jährigen „Gleichstrom-Inselbetrieb”, Duschbäder mit Toiletten beseitigten alte Fließwasserwaschbecken. Für die alte Badeabteilung entstand eine moderne im Anbau, das Therapiezentrum wuchs auf dem Fundament der Liegehalle. Türen, Fenster, Farben sowie Möbel ersetzten alte Zimmereinrichtungen. Lediglich die elektronische Datenverarbeitung brachte grundsätzlich Neues und veränderte gewohnte Betriebsabläufe. 1970/71 entanden im Anbau Hallen- und Freischwimmbecken und Sauna als weitere Trainingsstätten. Mit Lkw angelieferte Waren gelangten vom neuen Hof auf kürzestem Weg in die Vorratsräume, ohne wie bisher die Bewohner der Nordzimmmer zu belästigen. Viele Modernisierungen waren nur während mehrmonatiger Betriebsschließungen mit hohen Kosten und verminderten Einnahmen durchführbar.
Nach Rückgang der Lungenkrankheiten durch verbesserten Lebensstandard und Hygiene, Chemotherapie und Operation wurden auch Kranke aus dem weiten Gebiet der Inneren Medizin und anderer Fachgebiete aufgenommen.
Das Therapiekonzept mußte zügig in Richtung vermehrte, verstärkte körperliche Aktivität erweitert werden. Dazu dienten Fahrräder, Langlaufskier und Wanderungen, um die wieder gewonnene Leistungsfähigkeit selbst zu erproben. Die Liegekur als Heilmittel gab es nicht mehr.
Die Trinkwasseranlage, seit 1913 genutzt, mußte 1970 grundlegend erneuert werden, um die wasserrechtliche Erlaubnis des Landratsamtes zu erhalten. Das Wasser erreicht, ohne Fremdenergie zu benötigen, aus 1.200 m Höhe über 3 km Leitung das Stillachhaus und seine Nebenhäuser.
Das heutige Mitarbeiterwohnheim entstand aus einem 1917 von Dr. Lübhard Saathoff gegründeten Heim für Kriegswaisen, welches ab 1926 als »Stillachheim« für kranke und erholungfsbedürftige Kinder weitergeführt wurde. Als auch hier, wie in der Klinik, die Belegung stark zurückging, wurde das Haus nach Umbauten 1962 von Mitarbeitern der Klinik bewohnt.
Die jahrzehntelange Verbundenheit der Landwirtschaft mit der Klinik bewies sich dann besonders, wenn Frauen und Männer mit einem Arzt den Landwirten halfen, das Heu bei drohendem Unwetter rasch zu bergen. Als jedoch der Umtrieb des Stalles durch Angestellte immer schwieriger wurde, die alten Mängel des Stallgebäudes zunehmend rationelles Arbeiten verhinderten und der Baumeister kurz vor der Rente stand, wurde der landwirtschaftliche Nebenbetrieb mit 10 Kühen, 2 Pferden und etlichen Schweinen im Herbst 1960 aufgelöst. Das Automobil verband nun die Klinik mit dem Ort und nicht mehr das Pferd.
Die Wiesen am Höllrücken dienten zuletzt dem landwirtschaftlichem Betrieb. Diejenigen jedoch nahe der Klinik hatte Dr. L. Saathoff schon während des ersten Krieges erworben, um hier, in einem möglichen vorzüglichen Wohngebiet, die Ansiedlung ruhestörender Nachbarn zu verhindern. Bemerkenswert ist der Erwerb eines Grundstückes direkt östlich des Stillachhauses am Steilhang gelegen, wo Herr K. Richter 1927 eine Farm für 50 Silberfuchspaare errichten wollte. Dr. Saathoffs Argument, 100 bellende und stinkende Füchse so nahe der Klinik beeinträchtigen die Genesung seiner Patienten, ignorierte der Grundbesitzer. Es kam zum Prozeß, den Dr. Saathoff gewann. Als jedoch 1936 dieses ca. 3 ha große Wald- und Wiesengrundstück zu kaufen war, griff Frau Saathoff zu und verhinderte auch hier ruhestörende Nachbarschaft. Diese oft aufwendigen Erwerbungen sicherten die Stille und Luftreinheit für die Lungenkranken. Weitere Grundstücke in der Nähe des Stillachhauses konnten oft erworben werden, wenn Oberstdorfer Bürger zum Bauen oder zu anderen Zwecken Geld benötigten.
Erst 1986 wurde die Zufahrt zum Stillachhaus verbessert. Wegen einer strittigen Steuersache war bei der Marktgemeinde eine Gewerbesteuerschuld entstanden. Die Sache wurde nicht weiter verfolgt und Schulden samt Zinsen bezahlt, nachdem die Gemeindeverwaltung zugesagt hatte, den ganzen Betrag für den seit 50 Jahren fälligen Ausbau der Alten Walserstraße zu verwenden. Zu diesem hatten das Hotel Waldesruh und das Stillachhaus freiwillige Geldbeträge und kostenlosen Baugrund beigesteuert.
Im Laufe der Jahre wuchsen die vielerlei medizinischen Ansprüche der relativ kleinen Patientenschar und erforderten Investitionen in diagnostische und therapeutische Einrichtungen, die sich nicht mehr rechneten, weshalb eine Beschränkung der Patientenauswahl auf bestimmte Fachgebiete anzustreben war. Die Klinik, in reizvoller alpiner Landschaft gelegen und wegen ihrer Besonderheiten, die Ruhe und Geborgenheit versprachen, schien geeignet für Patienten aus dem weiten Gebiet der psychosomatischen Erkrankungen.
Nachdem Dr. Dieter Saathoff 1986 und Dr. Harro Saathoff 1988 die ärztliche Tätigkeit beendet hatten, führten sie als Geschäftsführer die GmbH weiter, zusammmen mit einem erstmalig angestellten Verwaltungsleiter. Für den ärztlichen Bereich waren angestellte Ärzte zuständig.
Nun galt es die geplante Psychotherapie als zukunftsweisendes Konzept zu installieren. Nach einigen Jahren voller Schwierigkeiten und Arztwechsel gelang es ab Januar 1992 dem neuen ärztlichen Leiter, Herrn Udo Schmiechen, schrittweise ein der Klinik entsprechendes Behandlungskonzept zu entwickeln. Es wurden Krankenschwestern zu Fachpflegerinnen weiter- und ausgebildet sowie Fachärzte und Psychotherapeuten eingestellt, die zusätzliche Sprechzimmer und Behandlungsräume benötigten. So entstand, nach und nach harmonisch wachsend, ein psychosomatisch-psychotherapeutisches Behandlungskonzept auf der Grundlage der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie, das bundesweit von Patienten angenommen und von den einweisenden Haus- und Fachärzten anerkannt wurde.
Im Jahr 2000 erfolgte die formale Trennung von Innerer Abteilung (Kardiologie) mit dem Chefarzt Dr. Michal Novotny und der Psychotherapeutisch- Psychosomatischen Abteilung mit dem Chefarzt Herrn Schmiechen. Die volle Auslastung der Psychotherapieabteilung mit durchschnittlich 40 belegten Betten im Jahr, bei insgesamt 60 Betten der Klinik, stellt heute das finanzielle Fundament der »Klinik Stillachhaus« dar.
Für die spezielle Behandlung und Überwachung der Herz- und Kreislauferkrankten wurden notwendige Geräte angeschafft sowie ein Notfallzimmer mit zwei Trainingsräumen mit Computerüberwachung eingerichtet, wodurch eine Zertifizierung der kardiologischen Abteilung erreicht wurde.
Nach dem Tod von Dr. Dieter Saathoff 1988 trat sein Sohn Dr. Florian Saathoff als Geschäftsführer in die GmbH ein und ist seit Sommer 2002 als Chefarzt der internistischen Abteilung tätig. Somit leitet nun die dritte Generation das Stillachhaus.