Jahreschronik 2004

Januar

• 84 Nordische Athleten aus 11 Nationen kämpfen im Continental-Cup um Punkte. Ein Test auf der neuen, zukünftigen WM-Strecke.

Februar

• Das Skifliegen auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze wird in die Spätnachmittagsstunden verlegt. Der das Skifliegen übertragende Fernsehsender RTL sorgt für die notwendige Ausleuchtung, wodurch zum ersten Mal ein Skifliegen unter Flutlicht übertragen wird.

• Bereits zum fünften Mal wird am Faschingsdienstag ein Fastnachtsspringen am Karatsbichl veranstaltet. Die Musikkapelle Oberstdorf begleitet die maskierten Teilnehmer und Zuschauer von der Möserbrücke zum „Sprungstadion Karatsbichl”.

• Am 29. Februar findet der erste verkaufsoffene Sonntag statt. Die Geschäfte haben von 12.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

März

• Ein Bundeswehrhubschrauber stürzt aus geringer Höhe 300 Meter südlich der Mindelheimer Hütte ab. Der Copilot ist mittelschwer verletzt, der Pilot erleidet einen Schock und am Hubschrauber entsteht hoher Sachschaden.

• Bei der Bürgerversammlung deutet Bürgermeister Thomas Müller an, daß die jetzige Behelfsunterkunft im Kurmittelhaus auf Dauer zum Verwaltungsund Dienstleistungszentrum der Gemeinde inklusive Verkehrsamt werden könnte.

• Die Modernisierung des BRK-Altenheimes ist abgeschlossen. Die Kosten für die umfangreiche Maßnahme liegen bei ca. 3,2 Millionen EURO.

• Christian Thannheimer wird in der Jahresversammlung des Gebirgstrachten- und Heimatschutzvereins Oberstdorf zum neuen Vorsitzenden gewählt.

April

• Die Arbeiten für die FIS Nordische Ski-WM 2005 befinden sich in vollem Gang. Die Fernsehverträge mit der ARD werden unterzeichnet.

• Privatleute, Firmen und Kommunen haben bereits 3,45 Millionen EURO zur Finanzierung der Nordischen Ski-WM 2005 beigesteuert, indem sie WM- Schuldscheine und Beteiligungen zeichneten.

• Auf der Abfahrt des Sonngehrenliftes am Nebelhorn stürzt ein neunjähriges Mädchen so unglücklich, daß es über die Piste hinausrutscht. Bei dem Sturz über felsiges Gelände zieht sich das Kind tödliche Verletzungen zu.

Mai

• Der erste „Oberstdorf-Tag” findet am Samstag, dem 8. Mai, statt. Die Blasmusik, Oberstdorfer Vereine und Organisationen, das Rathaus und Institutionen sowie Gastronomie und Handel beteiligen sich an diesem Tag für Einheimische und Gäste.

• Die Firma Franken-Brunnen (Neustadt/Aisch) steigt als potenter Partner in die Vermarktung des Oberstdorfer Mineralwassers ein. Der größte Mineralwasser-Produzent Bayerns will 15 Millionen EURO investieren.

• Dipl.-Ing. Sepp Noichl, altgedienter Gemeinderat und langjähriger Rennleiter bei sportlichen Großveranstaltungen, verstirbt im Alter von 74 Jahren. Eine Vielzahl von Kommunal- und Sportbauten in Oberstdorf tragen seine unverwechselbare Handschrift.

• Der langjährige Feuerwehrkommandant und Ehrenbürger der Marktgemeinde Oberstdorf Otto Stenger verstirbt im Alter von 84 Jahren.

• Die bayerische Staatsregierung ermöglicht den Gemeinden die Erhebung einer Zweitwohnungssteuer. Die Marktgemeinde möchte möglichst rasch diese Einnahmequelle erschließen.

• Der Breitachklammverein feiert ein großes Jubiläum. 100 Jahre ist die vom ehemaligen Tiefenbacher Pfarrer Johannes Schiebel initiierte Erschließung der Breitachklamm her.

Juni

• Mit großer Mehrheit stimmt der Gemeinderat für eine Generalsanierung des Kur- und Kongreßzentrums und des Kurparks. Zu den Gesamtkosten von rund 8 Millionen EURO steuert die Regierung von Schwaben etwa 3,4 Millionen EURO zu.

• Seit 10 Jahren ist Monsignore Peter Guggenberger in Oberstdorf als katholischer Pfarrer tätig.

• Am Samstag, dem 26. Juni, findet erstmalig seit 1949 wieder ein Waldfest auf der Hoffmannsruh bei Oberstdorf statt.

• Der 300 Mitglieder zählende Verein der Gartenfreunde feiert, unter dem Vorsitz von Rudolf Götzberger, sein 100jähriges Jubiläum.

• Der Bienenzuchtverein Oberstdorf feiert mit seinen 45 Mitgliedern ebenfalls das 100jährige Bestehen.

Juli

• Auf der Kreuzung Post-/Sonthofener Straße wird mit dem Bau des dritten Kreisels in der Zufahrt Sonthofener Straße begonnen. Ein Teil des Verkehrs wird über den angrenzenden Parkplatz P 3 gelenkt. Die Kosten werden mit 300.000 EURO angegeben.

• Seit über einem Jahr hält sich der Oberstdorfer Malerpoet Dr. Michael Schirmer im tropischen Inselparadies Tonga auf, wo er unter dem Titel „Sternstunden der Südsee” ein neues Buch schreibt.

• Auf der mit Matten belegten Schattenbergschanze werden die Deutschen Meisterschaften im Skispringen und der Nordischen Kombination ausgetragen.

• Die Kur- und Verkehrsbetriebe AG plant den Bau einer Sommerrodelbahn, die, von der Talstation der Söllereckbahn ausgehend, bei der oberen Bushaltestelle über die B 19 führen soll.

• Der Geh- und Radweg entlang der B 19 von Oberstdorf bis zur deutschösterreichischen Grenze an der Walserschanze wird fertiggestellt.

August

• Mit dem Bau des Parkplatzes Söllereck II wird begonnen. Es werden Abstellflächen für weitere 170 Pkw entstehen. Die Maßnahme ist Teil des Modernisierungskonzeptes „Söllereck 2010”.

• In der Gipfelstation der Fellhornbahn wird die naturkundliche Bergschau erweitert. Im kommenden Winter soll die

• Erweiterung im Erdgeschoß, deren Schwerpunkt die Geologie der Alpen sein wird, eröffnet werden.

• In der „Allgäu-Arena” (früher Schattenbergstadion) wird eine glanzvolle Show der Königspferde gezeigt. 14 edle Rösser mit ihren europaweit bekannten Reitern sind angetreten, um dem Publikum eine mehrstündige Dressurvorführung zu zeigen.

• Über einen Alpweg wird die im Landschaftsschutzgebiet liegende Alphütte Hintere Seealpe erschlossen.

• Hirten und Tiere leiden unter dem schlechten Wetter des Alpsommers. Im Oberallgäu sind bisher insgesamt 50 Tiere durch Blitzschlag und Absturz getötet worden.

September

• Die gut besuchte „Allgäu-Arena” am Schattenberg kann gegen Bezahlung (Erwachsene 3,50 €) besichtigt werden. Die noch zu erbauende Standseilbahn wird später die Besucher den Auslauf der Großschanze entlang auf die Höhe des Schanzentisches befördern.

• Die Klausenkapelle wird renoviert. Die Mauern und das Fundament der Kapelle werden trocken gelegt, da das Gebäude durch versickerndes Regenwasser von unten feucht wurde. Die Kosten für die Renovierungsarbeiten sind mit 55.000 EURO veranschlagt und werden durch Spenden finanziert.

• Die vier in der Arbeitsgemeinschaft Oberstdorfer Skivereine zusammengeschlossenen Ski-Klubs stifteten für den Lehrer Anton Henkel einen Gedenkstein. Das Ehrenmal für den „großen Pionier des Oberstdorfer Schul- und Jugendskilaufs” wurde an der Halde errichtet.

• An fünf Stellen des Weges von der Alpe Schrattenwang nach Riezlern kann sich jetzt der Wanderer über alp wirtschaftliche Themen anhand von neu aufgestellten Tafeln informieren. Der Naturerlebnispark ist Teil des grenzüberschreitenden Projekts „Bergschau”.

Oktober

• Durch Schneefälle haben sich die Verhältnisse für Bergwanderer verschlechtert. Die meisten der hochgelegenen Oberstdorfer Berghütten schließen deshalb früher als geplant.

• Im schwer erreichbaren Felsgebiet an der Südseite des Linkerskopfes haben sich 28 von einer 200 Schafe zählenden Herde abgesondert. Die Tiere mischten sich regelrecht unter die Gemsen und Steinböcke. Rettungsversuche, auch unter Einsatz von Hütehunden, haben keinen Erfolg. Um die Schafe nicht dem Hungertod im Schnee zu überlassen, werden sie von zwei Jägern erlegt.

• Das »Christliche Freizeit- und Bibelheim« besteht nun seit 50 Jahren.

• Der vier Jahrzehnte alte Schöllanger Dorflift, der im letzten Winter durch Sturm beschädigt wurde, wird durch viel Eigeninitiative des Skiliftvereins Schöllang wieder hergestellt. Um die fehlenden 6.000 EURO der Gesamtsumme von 16.000 EURO abzudecken, bittet der Skiliftverein um Spenden.

November

• Damit die Springen auf den Schattenbergschanzen auch spätnachmittags oder abends vom Fernsehen übertragen werden können, wird die Lichtstärke der Flutlichtanlage auf 1.000 Lux verhöht.

• 30 Häuser wurden im weitläufigen und hügeligen Gebiet nahe der Lorettokapellen an ein 3 km langes Kanalnetz angeschlossen.

• Die bayerische Privatbrauerei »Erdinger« bekommt für einen Millionenbetrag die Namensrechte für das Skisprungstadion am Schattenberg, das die nächsten 10 Jahre „Erdinger Arena” heißen soll.

• Um die Tennishalle im Karweidach aus der Verlustzone zu führen, werden zwei Tennisplätze in einen Fitnessbereich umgewandelt. Eine fast 10 m hohe Kletterwand und eine sanierte Gastronomie im Bistrostil sollen das Angebot abrunden.

• Viel Applaus erntet das Mundart-Bühnenspiel „Ma müeß mit dr Zitt gong”. Das Stück des Oberstdorfer Autors Eugen Thomma spielt Ende des 19. Jahrhunderts, die erfolgreiche Inszenierung erfolgte durch Regisseur Eugen Wutz.

Dezember

• Nach dem Besuch von verschiedenen Gaststätten tötet ein 31jähriger Sporttrainer einen 21jährigen Studenten mit mehreren Messerstichen in seiner Wohnung.

• Mit einem großangelegten Arbeitseinsatz legen Mitglieder des Verschönerungsvereins am Nordufer des Freibergsees eine Sichtachse frei.

• Am höchsten Punkt des Oberstdorfer Ortsteils Jauchen wird der bisher 50 Kubikmeter fassende Trinkwasser-Hochbehälter durch einen jetzt 150 Kubikmeter großen neuen Hochbehälter ersetzt.

• Für die Nordische Ski-WM haben Studenten der FH Biberach im Fuggerpark einen 18 m langen Pavillon aus 1.500 Europaletten errichtet.

• Bei der Vermieterversammlung der Oberstdorfer Kurverwaltung kann der Tourismuschef Ottmar Barbian ein neues Rekordergebnis bei den Gästezahlen vorweisen: Bereits im November, deutlich früher als im Vorjahr, konnte Oberstdorf seinen 300.000sten Gast begrüßen. Angesichts der sich gleichzeitig verkürzenden Verweildauer appelliert Barbian an die Innovationsbereitschaft der Oberstdorfer.

• Das Auftaktspringen der Vierschanzentournee auf der Schattenbergschanze verläuft dank guter Organisation ohne Turbulenzen und Verkehrsstau. Dies gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die kommende FIS Nordische Ski-WM 2005.