Fuggerhaus
Bild aus dem Heimatmuseum Oberstdorf,
Aufnahme Heimhuber.
In Tiefenbach führt ein Wanderweg von der Pfarrkirche zu den südlichen Felsabstürzen am Ochsenberg, dem Jehlefelsen mit seinen weit überhängenden Felsen aus Schrattenkalk. Er trägt den eigentümlichen Namen Graf-Vojkffy-Weg. Da fragt man sich natürlich, woher dieser seinen Namen bekam? Wer war dieser Graf Vojkffy?
Aus den Erzählungen meines Großvaters wußte ich, daß die Oberstdorfer den „Boatsche-Xavere”, wie er spöttelnd genannt wurde, damals in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts nicht für voll genommen hatten. Dazu trug sicher auch sein ungewöhnliches Aussehen wesentlich bei. Von Statur war er lang und dürr, an den Füßen trug er Wickelgamaschen und im Winter dicke Pelzstiefel. Für die Kinder war er ein gern gesehenes Objekt des Spottes. Er soll total verarmt gewesen sein und seine Schwester Janka von Vojkffy hielt ihn sehr kurz. Sogar das Geld für ein Bier in der Wirtschaft mußte er sich meistens anschreiben lassen. In der Bevölkerung war man der Meinung, daß er ein Ungar sei, da er seinen „ungarischen” Akzent ganz besonders herausstellte. Er erzählte gerne, daß er verarmt sei, weil ihm alle seine Besitzungen genommen wurden. Anscheinend nannte er sich selbst oft einen „Honvéd-Offizier”.
Wollen wir nun sehen, welche dieser Aussagen wir verifizieren können. Die erste Anlaufstelle ist auf jeden Fall das Einwohnermeldeamt. Dort erhielt ich die folgenden Daten: Christoff Graf von Vojkffy (im Folgenden nur „Christoff” genannt) wurde am 29. 11. 1879 in Oroslavje geboren. Er war kroatischer (jugoslawischer) Nationalität und kam wahrscheinlich im Jahr 1915 nach Oberstdorf. Dort wohnte er bei seiner Schwester Janka von Vojkffy (im Folgenden nur noch Janka genannt), geboren am 12. 3. 1881 in Klagenfurt, im Haus Nr. 162 1/3, dem Fuggerhaus. Janka war schon seit 1906 in Oberstdorf. 1935 zogen beide zuerst in die Oststraße (alte Hausnummer 98) und dann in die Plattenbichlstraße 29 zur Gräfin Behr um. Am 26. 8. 1946 verlegten sie ihren Wohnsitz nach Schloß Oberndorf in Oberndorf am Lech.
Diese Daten wollen wir nun der Reihe nach aufarbeiten. Christoffs Geburtsort Oroslavje liegt etwa 30 km nördlich von Zagreb im heutigen Kroatien. 1879 gehörte die Ortschaft natürlich noch zur österreichisch-ungarischen Monarchie und hier genauer gesagt zur ungarischen Reichshälfte, denn Kroatien stand lange in Personalunion mit Ungarn. Dies erklärt wahrscheinlich, warum sich Christoff selbst gerne als „Ungar” bezeichnete, obwohl er ja eigentlich ein „Kroate” war. Der von ihm genannte Begriff „Honvéd” steht übrigens für die ungarische Landesverteidigung, deren Angehörige Mitglieder der königlich ungarischen Landwehr waren. In dem Städtchen Oroslavje steht heute noch eine Schloßanlage, als deren frühere Besitzer unter anderem die Familie Vojkovic genannt wird.
Der Vater Christoffs war Janko Graf Vojkffy von Vojkovic. Am 9. 1. 1879 heiratete er in Klagenfurt Pauline Gräfin Fugger, die Tochter Karl Ludwigs, Fürst Fugger von Babenhausen (1829 – 1906). Anfangs lebte das junge Paar noch auf dem Familienschloß in Oroslavje, doch Vater Janko von Vojkffy mußte seine Heimat verkaufen. Er besaß anscheinend eine Spielernatur und brachte seinen ganzen Besitz auf diese Weise durch. Deswegen zogen sie schließlich nach Klagenfurt, denn dort ließ Paulas Vater extra ein Palais für die verarmte Familie erbauen. Am 12. 3. 1881 wurde Janka in Klagenfurt geboren.
Die Ehe zwischen Janko und Pauline muß jedoch derart unglücklich gewesen sein, daß die Gräfin 1886 mit 39 Jahren freiwillig aus dem Leben schied und die Fertigstellung des Palais nicht mehr erlebte. Es wurde auch sofort verkauft. Noch heute kann es in Klagenfurt besichtigt werden. Es steht am Theaterplatz und heißt heute „Palais Fugger”. Neben Christoff und Janka hatten die beiden noch einen Sohn Hubert (geb. 27. 5. 1883 in Klagenfurt, gest. 17. 6. 1962 in Donauwörth); dieser heiratete übrigens später die Prinzessin Margit von Arz-Vasegg. Die drei Waisenkinder wuchsen, nach dem Tode des Vaters (oder schon vorher?) am 23. 5. 1897 in Karlovac (Karlstadt) im heutigen Kroatien, bei ihrem Großvater in Bayern auf. Christoff durchlief – für die Familie Vojkovic traditionsgemäß – eine militärische Ausbildung und studierte auch ein wenig. Er brachte es jedoch nie zu einem Abschluß. Zeitweise soll er in Innsbruck gelebt haben.
1906 zog Janka in das hochherrschaftliche Fuggerhaus in Oberstdorf. Dieses hatte ihr Onkel Fürst Karl Fugger von Babenhausen (1861 – 1925) im Jahre 1892 nach Plänen von Prof. Rommeis im Allgäuer Landhausstil als Sommerhaus erbauen lassen. Es lag am westlichen Rand des heutigen Minigolfplatzes und hatte die alte Hausnummer 162 1/3. Das gesamte Areal des heutigen nordöstlichen Fuggerparkes gehörte damals dem Fürsten und war parkähnlich ausgestaltet.
Der nächste Nachbar war der Braumeister Melchior Jauss, der schon 1885 im südwestlich angrenzenden Jaussgarten seine Villa erbauen ließ. Ich vermute, daß Janka für ihren Onkel die Funktion einer Gesellschafterin ausübte. Genaueres ist mir jedoch nicht bekannt. Wie oben schon erwähnt, zog Christoff spätestens 1915 bei seiner Schwester als Untermieter ein. Doch lange konnte er dort nicht gewohnt haben, denn schon am 15. 5. 1915 wurde er als Korporal zum 53. K. u. K. Infanterie Regiment nach Zagreb eingezogen. Kurzzeitig war er auch im 25. Kgl. Ungarischen Honvéd-Infanterie-Regiment. Das Kriegsende erlebte er als Kompanie-Kommandant der Maschinengewehr-Kompanie in Südtirol. Auf jeden Fall durften die beiden imlich das Anwesen als Lesehaus zu nutzen. Bei den Umbauarbeiten kam es jedoch 1936 zu einer folgenschweren Unachtsamkeit beim Schweißen und das Haus brannte ab.
Christoff und Janka waren zu diesem Zeitpunkt schon in die Plattenbichlstraße umgezogen. Zum Glück hatten sie das Gästebuch des Fuggerhauses mitgenommen. Es kam später über Umwege zurück nach Oberstdorf und ist heute im Besitz des Heimatmuseums. Ein Eintrag in diesem Gästebuch läßt vermuten, daß das Haus in der Plattenbichlstraße auch dem Familienclan der Fugger gehörte. Christoff war jedoch ein unruhiger Geist und des öfteren auswärts, so z. B. 1937 in Mauern. Darauf komme ich später zurück. Offiziell verließen beide Oberstdorf am 26. 8. 1946 in Richtung Schloß Oberndorf am Lech, nördlich von Augsburg. Die beiden zogen in den folgenden Jahren ruhelos von einem Schloß zum anderen, wohnten teilweise innerhalb eines Monates an mehreren Plätzen. Am 21. 11. 1957 landete Janka in Dillingen und scheint dort ihren Lebensabend verbrachten zu haben. Im Gästebuch des Fuggerhauses wird Janka in einer handgeschriebenen Geschichte aus dem Jahr 1965 letztmals als wohnhaft in Dillingen erwähnt. 1961 schien Christoff etwas längere Zeit auf Schloß Zeil in Reichenhofen, heute ein Ortsteil von Leutkirch, als Gast des Grafen von Waldburg-Zeil gewohnt zu haben. Janka von Vojkffy starb am 25. 2. 1968 in Dillingen a. d. Donau und wurde in Oberndorf im Familiengrab beerdigt. Christoff von Vojkffy segnete 1970 das Zeitliche und fand seine letzte Ruhestätte im Friedhof zu Unterzeil. Mit ihm starb der letzte Sproß seines Geschlechtes. Einem alten Brauch entsprechend wurde sein Familienwappen zerbrochen und mit dem Sarg der Erde anvertraut.
Kehren wir jetzt zur Ausgangsfrage zurück. Warum bekam der Weg in Tiefenbach Christoffs Namen? Wie oben schon erwähnt, zeigte er sich archäologisch überaus interessiert, und deshalb forschte er auch auf unserem Gemeindegebiet systematisch nach steinzeitlichen Wohnplätzen. Dabei war er auch sehr erfolgreich. Gleich an mehreren Stellen, nämlich am Faulenbach, Wannenbichel, Schlattbichel, Schrattenwang, Plattenbichel, First, an der Schöllanger Burg und an der Ochsenwand fand er, was er suchte: 683 Steinwerkzeuge aus heimischen Radiolaritgestein, der auch unter dem Namen Breitachstein bekannt ist und als Schmuckstein verarbeitet wird. Gründlich und fleißig, wie er war, fertigte er von den vielen Schmal- und Breitklingen, Kratzern und Sticheln Skizzen an.
Die meisten der Originale kamen nach München in die Prähistorische Staatssammlung und gingen leider zum größten Teil durch einem Bombenangriff verloren. Nur noch ca. 60 zumeist Radiolarit-Objekte aus der Grabung Wasach-Ochsenberg (Jehlefelsen) sind dort heute noch vorhanden. Ein paar andere sind glücklicherweise ins Heimatmuseum von Oberstdorf gelangt und können dort besichtigt werden. Die von Christoff selbst und dann auch in der ersten Ausgabe der »Geschichte des Marktes Oberstdorf« aufgestellte Vermutung, daß diese Funde mesolithisch seien, also der Mittleren Steinzeit entstammen, kann nach heutigem Wissensstand bestätigt werden. Wir wissen jetzt auch, daß das Material für die Werkzeuge vor mehr als 7000 Jahren aus einer Lagerstätte am Bärenkopf im Kleinen Walsertal bergmännisch gewonnen wurde. Über seine Funde verfasste Christoff einen Artikel unter dem Titel „Steine sprechen”, der 1934 im »Oberstdorfer Gemeinde- und Fremdenblatt« veröffentlicht wurde. Mit Kommentaren von Dr. Kurt Eberhard wurde der Aufsatz 1991 in der Halbjahreschrift »Unser Oberstdorf« noch einmal aufgelegt.
Dieser Aufsatz beweist übrigens deutlich, daß Christoff mit seinen Ansichten nicht ganz in seine Zeit paßte. So erklärt er u. a. wie sich die mittelsteinzeitliche Urbevölkerung bis zu den einwandernden Alemannen erhalten konnte. Er bringt die Entstehung der Wildemännle- und Schrättlesagen damit in Verbindung. Die Schratten sind seiner Meinung nach ein keltisches Wort für die „kleine, fremdstämmige Urbevölkerung. Das bekräftigt viele Jahre später indirekt auch Dr. Thaddäus Steiner, der bei der Erklärung des Namens Schrattenwang schreibt: „Es wird daher eher von Schrat ‚Kobold’ auszugehen sein.”15) Für die nationalsozialistische Zeit politisch korrekt schrieb im Gegensatz Heinrich Bernhard Zirkel nur drei Jahre nach Vojkffy, daß „die einwandernden Schwaben [...] keine irgendwie bedeutende Reste von Fremdbevölkerung antrafen. Dies ließe sich mit der arischen Rassentheorie nicht vereinbaren. Christoffs Thesen nahm dann nach dem Krieg Dr. Alfred Weitnauer wieder auf, der in seinen Büchern unser keltisches Erbe betonte.
Sehr ausführlich beschrieb Christoff in diesem Aufsatz auch eine etwas größere Ausgrabungskampagne, die er „am Faulenbach”, wie er es nannte, durchführte. Gemeint ist der Hügelrücken, der an der Breitachbrücke beginnt und sich über Jauchen zum Söllereck hinaufzieht. Dort legte er einen Siedlungsplatz frei, auf dem er anhand der Verteilung der Artefakte, d. h. der steinzeitlichen Funde, sogar zwei primitive Hütten nachweisen konnte. An dieser Untersuchung nahmen zeitweise auch der Kreisheimatpfleger von Schwaben und Neuburg, B. Eberl, und der renommierte Archäologe Dr. Ferdinand Birkner, Direktor der Bayerischen Prähistorischen Staatssammlung, teil. Er schrieb hierüber eine Abhandlung in den „Bayerischen Vorgeschichts-Blättern”.
Für eine weitere Grabungskampagne an der anfangs erwähnten Ochsenwand habe ich bisher keine zusätzlichen schriftlichen Aufzeichnungen gefunden. Laut mündlichem Bericht soll er, als er einmal zu etwas Geld kam, zwei Arbeiter angestellt haben. Sie gruben schubkarrenweise die Bruchstücke aus Radiolarit unterhalb des Überhangs an der Ochsenwand aus. Diesen „mittelsteinzeitlichen Abfall” durchsuchte Christoff dann nach brauchbaren steinzeitlichen Gerätschaften
Der Graf-Vojkffy-Weg führt heute von der Tiefenbacher Kirche genau zu diesen Grabungsplätzen unter dem Jehlefelsen am Ochsenberg.
War Christoff Graf von Vojkffy also ein Archäologe? Meine Recherchen konnten auf jeden Fall bestätigen, daß er in diesem Fachbereich überaus aktiv war.
An all seinen Wohnorten war er archäologisch tätig und auch fündig, wie verschiedenste Erwähnungen und auch Aufsätze aus seiner Hand beweisen. So brachte er sich auch neben seinen Grabungen in unserem Raum engagiert in die Erforschung der Unteruhldinger Pfahlbauten ein und hatte anscheinend einen sehr guten Kontakt zum dortigen Grabungsleiter Dr. Reinerth. Nach dem Krieg schenkte und vermachte er dem „Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte am Bodensee” nicht nur wertvolle Buchbestände sondern auch seine Sammlung von Fundstücken aus dem Paläolithikum und Mesolithikum, die er bei Schloß Zeil im Gebiet von Reichenhofen gemacht hatte.
Bekannt ist auch, daß er 1936/37 bei der Erforschung der Weinberghöhlen bei Rennertshofen-Mauern im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen durch das SS-Ahnenerbe beteiligt war. Dabei kam es zu einem Zwist zwischen dem Grabungsleiter Professor R. R. Schmidt und dessen Stellvertreter und Nachfolger Dr. Böhmers, in den auch Christoff verwickelt wurde und der uns etwas Auskunft über seine politische Gesinnung gibt.
In einem Brief des damaligen Heimatpflegers für den Gau Schwaben an den SS-Obersturmführer Dr. Hoehne steht zu lesen:
_„Nun zu den politischen Bedenken, die ich geäußert habe. Die Gesellschaftskreise die hinter R. R. Schmidt stehen und ihn schieben sind unsere Adelskreise Fugger, Zeil, Öttingen-Wallerstein usw. Es ist klar, daß Professor Dr. R. R. Schmidt diesen Kreisen, die ihm in seiner mißlichen Lage Unterkunft gegeben haben, einen Dienst erweisen will. Das wird ihm niemand verargen. Diese Kreise lehnen aber den nationalsozialistischen Staat und seine Arbeit von Grund auf ab. _
Ich weiß es aus persönlichen Erfahrungen mit dem Exponenten dieser Kreise, Graf Vojkffy.” Ich will dieses Zitat nur soweit kommentieren, dass Christoff es im Gegensatz dazu trotzdem nicht lassen konnte, auch persönliche Briefe mit „Heil Hitler” zu unterschreiben. Weit scheint es mit seiner Ablehnung der Nazis dann doch nicht her gewesen zu sein. Auf jeden Fall war Christoffs Rolle bei der oben genannten Auseinandersetzung nicht ganz klar. Laut einer brieflichen Mitteilung diffamierte er Schmidt, den er selbst ursprünglich für die Grabungen aussuchte, und nannte ihn „einen Schauspieler und Narren usw., mit dem man zwar nette religionsphilosophische Gespräche führen könne, der aber von Vorgeschichte nicht viel verstehe”.
Nach dem Krieg hatte er dann jedoch eine ganz andere Meinung. In einem Brief an das Bayerische Landesdenkmalamt rühmte er Prof. R.R. Schmidt mir den Worten: „[...] bekanntlich ein hervorragender Prähistoriker und berühmter Altsteinzeitforscher. Nach Schmidts Abberufung durfte er dann noch einen Monat länger, nämlich bis Dezember 1937, bei den Ausgrabungen dabei bleiben. Danach schien jedoch auch er in Ungnade gefallen zu sein. In dem oben genannten Brief schrieb er, daß Dr. Böhmers seinen SS-Arbeitern verbot, mit ihm „zu sprechen und irgendwie zu verkehren“. Für ihn typisch ließ er Böhmers auf diese Diffamierung hin durch den Altherrenbund in München zum Duell fordern. Sein Widersacher reagierte jedoch nicht auf seine Forderung.
Kurz nach dem Krieg wurden die Grabungen in den Weinberghöhlen von Professor Dr. Lothar F. Zott in der Zusammenarbeit mit der Universität Erlangen wieder aufgenommen. Er nahm auch bald Christoff wieder ins Boot, über den er schrieb: „[...] ein begeisterter und unermüdlicher Helfer”. Nach seiner Aussage war es auch Christoff, welcher 1948 der Finder einer jungpaläolithischen Statuette gewesen ist, die von Christoff selbst die “„Rote von Mauern”":[„Paläolithikum in den Weinberghöhlen bei Mauern”, a. a. O., S. 85.] getauft wurde. Leider wird sie von der Wissenschaft als erstes und einziges bayerisches Exemplar dieser Fundgattung aber bislang kaum gewürdigt, da anscheinend Fälschungsverdacht vorliegen soll.
Auf jeden Fall verfaßte Christoff im Nachgang zu den Grabungen den einzigen Artikel in einem wissenschaftlichen Buch, den ich von ihm gefunden habe: „Geschichte der Erforschung der Weinberghöhlen”.
Christoff Graf von Vojkffy war also ein überaus erfolgreicher Hobbyarchäologe, der sich auf Grund seines adeligen Ursprungs und der damit verbundenen Unterstützung auch bei einigen wissenschaftlichen Grabungen einbringen durfte.
Für uns in Oberstdorf waren seine Forschungen auf jeden Fall überaus erkenntnisreich: Wir können uns sicher sein, dass die Besiedlung unserer Berge schon in der Mittelsteinzeit begann. Es ist eigentlich schade, daß unser Ort von den bayerischen Archäologen so vernachlässigt wird. Die Universität Innsbruck machte es im Kleinen Walsertal vor, denn auch unser Raum birgt diesbezüglich sicher noch viele Überraschungen. Graf Vojkffy hat reichlich Hinweise für mehrere erfolgreiche Grabungskampagnen hinterlassen! Obwohl er meines Erachtens den geschichtsträchtigsten Hügel unseres Tales, die Hoffmannsruh, in seine Forschung noch gar nicht eingeschlossen hatte.
Mit einem Satz aus seinem Artikel „Steine sprechen” möchte ich meine Ausführungen schließen:
„Und wenn die Steine nun wirklich redeten, würden sie lächeln [...]”. Vielleicht würden sie uns dann auch noch erzählen, von was unser Christoff Graf von Vojkffy eigentlich lebte.
Anmerkung:
Vielen Dank den Personen, die mir weiterführende Informationen zukommen ließen, das sind u. a. Rupert Gebhard, Roland Hiltensberger, Daniel Meixner, Neva Mihali, Marcellus Osmalz, Eugen Thomma und Peter Weiß.