Sprih und Huigärte

von Anton Köcheler am 01.06.1985

Ludwig S. isch vu dohuim in Mart aie gange und so bu Mündesse det kut a Gascht uffen züe und froged, wie na am beschte is Huimatmuseum kumme tei. No hot Ludwig gseit: „Müeschte halt üsschoppe long.”

Dr Leineweabar vu Hindelang isch amol i d’ Reschtratio kumme und hot welle a wink a Broatzyt mache. A hot zwar viel vu deana Obrschtdoarfar kennt, aber wil es gar so lüt züegange isch am Schtammtisch, ischa liebr an Neabetisch khocked. No merkta schu bold, daß del a Gascht drbi gwea isch, dea hot welteg groaß tong und ui Bier nochem ondre zahlt. Mit dr Zyt hend ses numma z' süffed brocht und es sind etle vohle Halbe ummanond gschtonde. No seit dr Leineweabar zum Wirt: ,,S’ Bier sottet bloas die süffe dearfe, wos mieged und it die, wos bloas vermieged.”

Luzianesse Josef isch Wittibar gwea, a isch halt öu reacht weneg i d’ Kirche gange. Do trifftes se amol, daß em dr Pfarrar uf dr Gasse vrkumme isch und dea hottem glei a wink züespreache welle. Wie na siecht, daß des it viel nitzt, muit dr Pfarrar: „Mei, wenn de seal schu it i d' Kirche goscht, no laß wenegschens fir ding vrschtoarbes Wiib, Gott häb se sealeg, a paar Meassa lease, die müeß susch amend no lang am Feagfuir hocke, bis se entle vrtleaßt wird und in Himmel ka. Des war s’ wenegscht was de tu kintesch.” Die Breg wärem bold zlang gwea und a seit zum Pfarrar: „Des laß nu ming Soarg sing, weischt, die hots hünda schu allad gean warm miege.”

Christian Michl isch vu dr Schwyz rum uf Obrschtdoarf kumme und hot do namma glei a Huimatle köufft. A ischt a Calvinist, also a Reformiertag wea. letz wo nalenger do gwea isch, hotta welle a Obrschtdoarfar Fehl, mit dear a schu lang gange isch, öu hiire. As isch a Blattnare gwea, us am reachte Gschleacht. Abr so uifach isch des it gange, a hot se miesse umtöufle long uf katholisch, sis war do garnuiz gange. Dr Pfarrar hotten nocha sogar no a Wiele hi khebbt, a hot welle wisse, wie se dea Umtöufta gong ingfindt. We no endle d’ Hoachzyt kumme isch, sind a so etle ehre Wiiber bum Wündergeale uf em Martblatz gschtonde und hend züeglüeged. No seit zmol d' beas Bechtelare: „Abr zerscht hotta doch breits a Johr sing evangelische Wurscht inam katholische Hafe gsotte.”

Michle Anton hot vorem Hüs a paar Seagessa dengled und do hotta sing Denglböckle halt uf des Pflaster neabem Schteffel gschtellt, do hottes öu am beschte zöge. Neabedined bum Nidrachar isch a Gascht gwea, dea hottem schu lang vu dr Witte züeglüeged. Zmol goht a zu Nennars Senzle rum und seit zu dear: „Der Mann dort ist wohl im Kopf nicht ganz richtig, der klopft schon mehr als ne halbe Stunde auf ein Stück Blech drauf.” D’ Senzl hottems welle nocha no erkläre, was dr Michlar do tüet, aber dea hott se vu deam „Narrede” ir Nochbürschaft it abbringe long.

Isakars Ludwig isch i d’ Reschtratio ning kumme und hot welle glei mit in Huigärte kumme. Dr Marxar und dr Wendelar hend no gmuit, dean mache br ietz a wink zoaneg. No hendse gseit, do sei voarhea uine do gwea, dea häb allad gseit, dr Isakar sei bloas a bsoffena Läggl. letz hotta no öu wisse welle, wea denn des gseit häb. No hend se anond aglüeged und it grad gwißt, was se fir an Name sage sottet, zmol seit dr

Wendelar: „Woll, ietz weißes, des hot dr Medardeslar gseit.” Dean hotte nämle grad durs Fischtr hea löufie gsea und es ischem nuiz bessers inggfalle. Dr Medardeslar kut öu glei bur Tiir ring und schu pfutzged dean dr Isakar a: „Was hosch du gseit, i sei a bsoffene Läggl, isch des wohr?” Medardes hot glei gmerkt, was do gong loas isch und seit: „Wohr isch des schu, bloas gseit hones it.”

Im Tal dinn isches gweache, ma hot eile Gescht khett. Annam Moarge hot d' Sina grad deana de Kaffee brocht, no seit uina: „Fräulein Sina, ich muß morgen leider abreisen, mein Enkel wird Sonnabend getauft.” „Ei”, hot Sina gseit, „was kriet des Kind fran gschpässege Name.”

Sprih u. Huigärte - Heft 7

Beslars Mathies
gest. 1962
(Zeichnung von F. Dudde)

Beslars Mathies isch amol Wirt gwea uf dr Mindlhuimar Hitte. Öu amole kut a gonz a wächa Gascht i d' Hitte, bschtellt glei an Brote, ißt en, schtoht nochaie glei widr üf und schu ischa duß bum Loh. Des isch em Mathies it üskumme, a raistem noche und schriet en a: „He, du, Hearrle, wenn du ding Gealdbittel süechscht, bu mir hoschen it üssa tong”, und gonz waile seit a züe nem: „Des koscht zwo Mark, dry Mark, vier Mark, ja sonammas sobba do schu hong.”

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