Die Pestjahre 1634 und 1635 (Teil 2)

Zu Beginn des ersten Teils seines Artikels hat der Autor bereits auf das unbeschreibliche Leid, das die Pest über Oberstdorf brachte, hingewiesen. Lange wurde in der Redaktion darüber diskutiert, ob die Veröffentlichung der gesamten Sterbeliste sinnvoll ist. Wir haben uns dafür entschieden, weil so für den aufmerksamen Leser die Auswirkungen der furchtbaren Seuche in unserem Heimatort erkennbar werden. Das Sterben ganzer Sippen innerhalb weniger Tage und Wochen soll uns ermahnen und erinnern, wie klein der Mensch zu allen Zeiten gegenüber Katastrophen war und auch heute noch ist.

Die Redaktion

Dies war der letzte Eintrag mit dem Vermerk „peste”.

Lieber Leser!

Beim Durchlesen dieser vielen, vielen Namen gedenke der Leiden und Nöte der Oberstdorfer! Bete ihnen still ein Vaterunser!

„Maria, mit deiner Hilf sieh uns an. Hunger, Krieg, Pest, Feuer und Teuerung wende hin dann. In Todesnöthen nimm dich unser an, Amen.”

Anmerkungen:
Bei den Frauen wechselte der Geburtsname auch bei einer Verheiratung nicht, deshalb werden die Frauen auch im Sterbebuch immer mit dem Mädchennamen genannt. Um Verwechslungen mit Männern zu vermeiden, wurde bei den Frauen am Ende des Nachnamens immer ein "in" gesetzt.

Bei fehlenden Vornamen oder Altersangaben wußte vermutlich selbst Pfarrer Frey nicht mehr genau, welche Person oder entsprechende Familie denn nun begraben wurde. Vermutlich hatte er einen Großteil der Angaben auch vom Totengräber.

Etliche Familiennamen und Vornamen habe ich nicht im Original wiedergegeben, da die Unterlagen für mich nur Arbeitspapier sind.

Die Toten aus der Faistenoy hat der Pfarrer Frey nicht unter der Ortsangabe Faistenoy, sondern unter Oberstdorf eingetragen. Das läßt darauf schließen, daß die Faistenoy noch nicht als reguläre Dauersiedlung angesehen wurde.