Die Pestjahre 1634 und 1635 (Teil 1)

Im Heft 6 „Unser Oberstdorf" wurde ein guter Hinweis auf die Oberstdorfer Familie Frey gegeben. Pfarrer Johannes Frey aus Oberstdorf verdanken wir eigentlich unsere Geschichte, nämlich die Namen und Daten unserer Ahnen.

Frey führte im Jahre 1615 die Kirchenbücher in Oberstdorf ein, zu einer Zeit, wo anderenorts noch gar nicht daran gedacht wurde, diesen bischöflichen Befehl auszuführen. Der Augsburger Bischof mußte in vielen Pfarreien in den vierziger Jahren des 17. Jahrhunderts das Führen von Matrikelbüchern erst noch anmahnen.

Aus Platzgründen möchte ich auf eine Einleitung verzichten, welche die damaligen Ortszustände, die sog. Schwedenzeit und die Reformation beleuchten. Nur eines möchte ich hier vermerken: Die Jahre 1634 und 1635, die Pestjahre, veränderten in der Folge unser Dorf mehr als der Fremdenverkehr des 19. Jahrhunderts. Und das will etwas heißen!

Nur einen Satz aus einem späteren Bericht über Visitationsprotokolle des Bistums zu unserem Pfarrherrn Frey möchte ich noch zitieren: „Joannes Frey, Pfarrherr zu Oberstdorf, war einer der Getreuesten unter den Getreuen. In Not und Tod hat er treu bei seiner Gemeinde ausgehalten und hat nicht einen Tag seinen Posten verlassen, wie so viele andere Pfarrer. Getreulich hat er alle von den Schweden Erschlagenen aufgezeichnet und die Namen aller an der Pest Verstorbenen mit Sterbetag eingeschrieben.”

Über den Ort der Bestattung der vielen Pesttoten und die Auswirkungen auf das damalige Ortsgeschehen wird extra berichtet.

Lassen wir nun alle diese Oberstdorfer an uns vorüberziehen, denken wir an das unbeschreibliche Schicksal der verbliebenen Kinder und Angehörigen.

Bei den ersten Toten hatte Pfarrer Frey noch keine Gewißheit über die Ursache des Todes.

Es starben:

1634

1635