Kleine Chronik des Fremdenverkehrs in Oberstdorf

von Eugen Thomma am 01.04.1998

Betreuung von Gästen, Bewirtung und Beherbergung haben in Oberstdorf eine lange Tradition. Spuren des frühen „Fremdenverkehrs” reichen zurück bis ins ausgehende Mittelalter. Die Jagdaufenthalte der Augsburger Fürstbischöfe samt ihrer Hofhaltung wie auch die Jagdzüge anderer adeliger Herren waren nach heutigem Sprachgebrauch schon „Freizeitaufenthalte”.

1518 Als Graf Hugo von Montfort in Tiefenbach an der Schwefelquelle ein Bad erbauen läßt, ist ein erster Schritt in Richtung Gesundung und Kur getan.

1569 nennt Sebastian Münster in seiner »Cosmographia« das „für das Feber”(Fieber) heilsame Schwefelbad in „Teuffenbach”.

1644 sucht dann Graf Hugo von Königsegg in der Tiefenbacher Quelle Linderung und Heilung und errichtet ein neues Badehaus.

1660 kommt eine andere Art von Gästen nach Oberstdorf - die Wallfahrer. Neben vielen Pilgern aus nah und fern ziehen z. B. die Bewohner des benachbarten Lechtales (ab 1655) über die Berge zur wundertätigen Muttergottes von Loretto. Das 1661 erbaute und heute noch bestehende Benefiziatenhaus neben den Kapellen dient als Pilgerherberge, bis 1804 im Rahmen der Säkularisation und „Aufklärung” Wallfahrten verboten werden.

Über Jahrhunderte hinweg besuchen die Bewohner der näheren und weiteren Umgebung - auch die des Walsertales und des Tannberggebietes - die Oberstdorfer Jahrmärkte und Viehmärkte. Viele der Käufer können den weiten Weg nicht an einem Tag schaffen. So sind diese Menschen hier zu beherbergen. Dies hält an, bis im 19. Jahrhundert die politischen Verhältnisse die alten Traditionen brechen.

1796 bis 1809 sind mehrfach Hunderte „Gäste” zu beherbergen und zu bewirten. Doch sieht man diese weit lieber gehen als bleiben: Kriegsvolk. Den gegen 1809 Franzosen und Bayern rebellierenden Tirolern und Vorarlbergern schließen sich drei Oberstdorfer Kompanien an. „Erfolg”: Der Aufstand bricht zusammen, fünf Oberstdorfer Bürger als Geiseln in Frankreich und gewaltige Steuerlasten.

1818 bis 1820 erfolgt die Landvermessung in Oberstdorf. Die genauen Karten regen reise- und abenteuerlustige Menschen zum Besuch des Gebirges an. Die 1820 Zahl ist noch gering, aber . . .

1830 nächtigen rund 140 Personen in den drei Oberstdorfer Gasthöfen (Löwen, Mohren, Sonne). Drei dieser „Übernächtler” werden als „Lustreisende” bezeichnet. Aber schon macht sich ein Bergtourismus bemerkbar, so führt z. B

1836 der Jäger Josef Ignaz Dorn einen Rentmeister Bizzenberger auf den Hochvogel. Es sind dann meist Wissenschaftler, die unsere Berge besuchen. So durchforscht um . . .

1850 Prof. Dr. Otto Sendtner, von den Jägern Franz Schafhittl bzw. Vinzenz Schraudolph geführt, die Allgäuer Alpen. Sein Buch »VegetationsVerhältnisse Südbayerns« (1854) lockt Botaniker an.

1851 pachtet Prinz Luitpold - der nachmalige Prinzregent von Bayern - die Oberstdorfer Gemeindejagd und erbaut 1856 hier sein Jagdhaus. Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges bringen die fast jedjährlich stattfindenden Hofjagden reges Leben in das zur Herbstzeit stille Oberstdorf; fährt die Karriolpost Oberstdorf regelmäßig an.

1853 Eröffnung der »Ludwig-Süd-Nord-Bahn« (Hof - Immenstadt - Lindau);

beginnt das erste Gästebuch (Haus »Färbe«) eines Oberstdorfer Privathauses.

1854 erforscht Prof. C. Wilh. v. Gümbel die Oberstdorfer Berge und legt die Ergebnisse in dem Werk »Geognostische Beschreibung des bayerischen Alpengebirges« fest. Damit macht er Geologen auf das Eldorado Allgäuer Alpen aufmerksam.

1855 führt Johann Baptist Schraudolph von Einödsbach, der später berühmte Bergführer, die erste Tour zur Mädelegabel. Es sollten in seinem langen Leben noch weit über 400 Führungen auf diesen Gipfel werden.

1856 schreibt Dr. Joseph Groß in seinem Führer »Die Allgäuer Alpen um Sonthofen und Oberstdorf«, daß in Oberstdorf über 30 Häuser zur Aufnahme von Fremden eingerichtet sind. Er weist auch darauf hin, daß Oberstdorf bei den vortrefflichen Ziegenmolken der nahen Alpen als Kurort für gewisse Formen von Lungenleiden sehr empfehlenswert sei.

1865 erfolgt die erste bekannte Investition im Interesse des Fremdenverkehrs: die Weganlage zum Faltenbach-Wasserfall;

vernichtet ein Großbrand in den Morgenstunden des 6. Mai 146 von 308 Häusern Oberstdorfs. Kirche, Schule, Rathaus, alle Krämereien, Bäckereien wie auch die drei Gasthöfe werden ein Raub der Flammen.

1866 ist Oberstdorf eine Großbaustelle, 101 Häuser entstehen neu; bei vielen wird durch Einbau von entsprechenden Räumlichkeiten bereits dem Fremdenverkehr Rechnung getragen.

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Aus bäuerlichen Anwesen werden Pensionen:
Haus Hochfeichter an der Zollstraße, um die Jahrhundertwende.

1869 Gründung des Deutschen Alpenvereins, auch Gründung der Sektion Allgäu-Immenstadt. Die Sektionen Immenstadt und Kempten werden durch den Bau von Wegen und Unterkunftshütten sowie als Künder der Schönheiten der alpinen Welt zum Bahnbrecher für den Fremdenverkehr.

1872 Gründung des Verschönerungsvereins (gemeinnütziger Verein) in Oberstdorf und damit Beginn des Baues von Wanderwegen, Aufstellung von Ruhebänken und Pflanzen von Alleen.

1873 Zusammenschluß des Deutschen und des Österreichischen Alpenvereins (DuÖAV);

Fortführung der Eisenbahn von Immenstadt nach Sonthofen.

1875 wird das Waltenberger-Haus im Bockkar als erste AV-Hütte von der Sektion Immenstadt erstellt. 1885 Neubau an heutiger Stelle.

1876 erläßt der Markt Oberstdorf in Verbindung mit den Sektionen Immenstadt und Kempten eine Bergführerordnung, sie verpflichten darin u. a. die Bergführer zum Rettungsdienst;

Johann Baptist Schraudolph ist erster behördlich autorisierter Bergführer Oberstdorfs;

erstmals evangelische Gottesdienste im Rathaussaal in der Hauptsaison.

1881 Einweihung des Prinz-Luitpold-Hauses am Hochvogel (Sektion Immenstadt).

1883 entsteht am Rauhen die Moorwasser-Badeanstalt (Damen und Herren baden durch eine Bretterwand getrennt);

baut der Mohrenwirt Steiner am Lindenacker das Gesellschaftshaus mit Lesezimmer, Spielzimmer, Rauchzimmer, Billardsalon u. a.

1885 erstellt die AV-Sektion Kempten die Rappenseehütte.

1886 beginnt in Oberstdorf die amtliche Aufzeichnung der Witterung. Die »Meteorologische Station II. Ordnung« wird von keinem Geringeren als Pfarrer Alois Heinle persönlich betreut.

1887 ist in der Tageszeitung zu lesen: „Demnächst wird Oberstdorf auch eine nächtliche Beleuchtung mit 16 Petroleumlaternen erhalten.”

1888 verkehren vier (Pferde-) Omnibus-Paare täglich zwischen Sonthofen und Oberstdorf, bis am 2. August. . .
das erste Züglein durchs obere Illertal heraufdampft und mit seiner Bimmelglocke ein neues Zeitalter im Fremdenverkehr einläutet.

1890 eröffnet die AV-Sektion Immenstadt das Edmund-Probst-Haus am Nebelhorn, das bereits 1894 Telefonanschluß erhält;

wendet der Oberstdorfer Arzt Hofrat Dr. Ulrich Reh Wasser als Heilmittel an. Er steht dabei in persönlichem Kontakt mit dem Wörishofener »Wasserdoktor«, Pfarrer Sebastian Kneipp.

1891 bringt der Verschönerungsverein zusammen mit den AV-Sektionen Immenstadt und Kempten ein von Prof. Dr. Adolf Thürlings verfaßtes Handbuch für Sommerfrischler und Bergfahrer heraus. Darin wird Oberstdorf bereits als klimatischer Kurort bezeichnet und auf die Möglichkeiten von Trink- und Badekuren hingewiesen;

wird die Kemptener Hütte am Mädelejoch von der AV-Sektion Kempten in Betrieb genommen.

1892 wird mit dem Weg vom Edmund-Probst-Haus zum Laufbachereck die Verbindung zum Prinz-Luitpold-Haus hergestellt;

erwirbt der Verschönerungsverein den Freibergsee und die Fischereirechte am Christlessee sowie die für Trettach, Stillach und Breitach, um in Oberstdorf weilenden Gästen die Möglichkeit zum Angeln zu geben.

Weiter werden vom Verschönerungsverein...

1893 am Freibergsee eine Badeanstalt und eine Kahnfahrt eingerichtet;

läßt sich Fürst Fugger-Babenhausen in Oberstdorf eine Sommervilla bauen:

verlassen die ursprünglichen Bewohner Gerstruben. Das ganze Tal soll in einem Stausee zur Elektrizitätsgewinnung versinken. Das Projekt kommt nicht zur Ausführung, weil sich zu wenig Stromabnehmer finden.

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Zwischen Hofrat Dr. Ulrich Reh und dem „Wasserdoktor” Sebastian Kneipp bestand ein reger Gedankenaustausch über die Naturheilkunde. Im Bild besuchte Dr. Reh (dritter von rechts) Pfarrer Kneipp (dritter von links) in Wörishofen

1894 hat das heutige Kurbad Maucher seinen Anfang genommen. Der Urgroßvater der jetzigen Inhaberin, der Bäckermeister Georg Hitz, hat unter Ausnutzung der Backofenwärme ein Badezimmer für Gäste eingerichtet.

1896 erwirbt Cornelius Freiherr von Heyl zu Herrnsheim die gesamte Ortschaft Gerstruben und allen Grundbesitz im Dietersbachtal, um ein riesiges Eigenjagdrevier einzurichten.

1897 staut der Verschönerungsverein den Moorweiher am Rauhen an. Damit ist nicht nur ein vorerwärmter Zulauf zum Moorbad gesichert, sondern auch ein herrliches Fischwasser angelegt und im Winter Eislauf und Eisstocksport ermöglicht;

leuchtet erstmals elektrisches Licht in Oberstdorf, als drei am Marktplatz wohnhafte Geschäftsinhaber gemeinsam an der Trettach ein kleines Elektrizitätswerk errichten.

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Der vom Verschönerungsverein aufgestaute Moorweiher bot im Winter Gelegenheit zum Schlittschuhlaufen und Eisstockschießen

1898 nutzt Michael Besler den Wasserlauf zu seiner Schmiede zur Stromerzeugung. Aus diesen kleinen Anfängen ist das heutige Elektrizitätswerk entstanden, das die Marktgemeinde seit 1919 Zug um Zug ausbaut;

verabreicht Fritz Gschwender in seinem »Trettach Hotel« (später Nebelhornbahnhotel) „electrische Lohtanninbäder” nach System Stanger mit großem Erfolg.

1899 legt die AV-Sektion Kempten mit Mitteln der Sektion Heilbronn den Höhenweg im Hauptkamm der Allgäuer Alpen an - nach den Geldgebern wird er Heilbronner Weg genannt;

wird das Gesellschaftshaus abgebrochen und an dessen Stelle das »Parkhotel Luitpold« eröffnet (Bau 1898/99).

1900 erstellt die Gemeinde Oberstdorf ein Krankenhaus.

1901 besteigen Fritz Heimhuber, Sonthofen, und Dr. Max Madlener, Kempten, das Nebelhorn mit Skiern. Der Skilauf tritt in den Alpen seinen Siegeszug an.

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Der spätere Bürgermeister Fritz Gschwender betrieb in seinem Hotel "Trettach" ein elektrisches "Lohtanninbad" in dem sehr viele Gäste Besserung ihrer Leiden suchten.

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Oberstdorfs erstes Nobelhotel, das Parkhotel "Luitpold" um 1930

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Das Ladengeschäft des Claudius Vogler am Marktplatz (heute Kurverwaltung), um 1905.

1905 wird nach weniger als einem Jahr Bauzeit und rund 7.000 Sprengschüssen die Breitachklamm eröffnet. Die treibende Kraft zu deren Erschließung ist der Tiefenbacher Pfarrherr Johannes Schiebel;

baut Wilhelm Ortlieb das »Hotel Wittelsbacher Hof« mitten in die freien Fluren südlich des Ortes.

1906 erfolgt die Gründung des Schivereins, der 1910 in Skiclub Oberstdorf umbenannt wird und sich 1931 mit dem 1912 gegründeten Skiverein II zum Skiclub 1906 vereinigt;

wird nach einjähriger Bauzeit die evangelische Christuskirche eingeweiht.

1907 führt der Verschönerungsverein die erste Blumenschmuckprämiierung für Hausbesitzer durch.

1908 heißt es im Geschäftsbericht des Verschönerungs Vereins: „Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß eine Anzahl Kurgäste nicht bloß die behördlich festgesetzten Kurtaxen und eine Reihe von Vereinsmitgliedern nicht bloß die statutenmäßigen Jahresbeiträge, sondern außerdem noch zum Teil sehr erhebliche freiwillige Beiträge gespendet haben”;

erhält der Verschönerungsverein im Rathaus seine erste ordentliche Geschäftsstelle.

1910 führt der Skiclub Oberstdorf die ersten Allgäuer Skimeisterschaften durch. Bruno Biehler, Leutkirch, springt auf der
1909 erbauten Haldenschanze dabei 22 Meter;

Erneuerung der Badeanlage am Freibergsee.

1913 bis 1914 Dr. Lübhard Saathoff errichtet in Oberstdorf die erste ärztlich geleitete Kuranstalt, das »Stillachhaus«.

1914 bis 1917 erstellt die Landesversicherungsanstalt auf der herrlichen Aussichtsterrasse Wasachs eine Heilstätte, die allerdings, bevor sie ihrer Bestimmung übergeben werden kann, verwundete Soldaten aufzunehmen hat;

Oberstdorfs Krankenhaus wird als Reservelazarett genutzt.

1918 eröffnet Georg Späth mit seiner Frau im »Trettachhotel« eine Bauernbühne, die noch heute - in dritter Generation - als Oberstdorfer Theater ihre Kulturaufgabe erfüllt.

1920 Gründung der Bergwacht im Alpenverein, die neben Naturschutz auch den Rettungsdienst übernimmt;

Anton Merz sen. erbaut auf dem Lindenacker das erste Oberstdorfer Lichtspielhaus, das 1938 durch den Neubau des Kurfilmtheaters ersetzt wird. Die 1954 zusätzlich errichtete Filmbühne fällt 1969 den Auswirkungen des „Pantoffel-Kinos” zum Opfer.

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Die Hauptstraße mit den vom Verschönerungsverein gepflanzten Akazienbäumchen mit Blickrichtung zum Gasthof »Sonne« (heute Bayerische Vereinsbank), um 1910.

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Anfang der zwanziger Jahre war der Skilauf schon weit verbreitet. Damen war es sogar gestattet, zum Skilauf Hosen zu tragen.

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Das vom Verschönerungsverein und der Gemeinde herausgegebene »Oberstdorfer Gemeinde- und Fremdenblatt«, erschienen von 1919,
mit einer Unterbrechung, bis 1936.

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„Beckerrolle” in Oberstdorf?
Der erste Oberstdorfer Tennisplatz,
erbaut 1922, befand sich im Osthof der Volksschule an der Ludwigstraße.

1922 Hermann Schallhammer vom VKV als Kurdirektor berufen;

Kurplatz auf dem Lindenacker angelegt;

Gründung der Kurhausgenossenschaft;

Tennisplätze im Hof der Schule an der Ludwigstraße eingerichtet.

1924 An Stelle des bisherigen Leseraumes im alten Rathaus wird eine Lesehalle im Kurpark eingerichtet;

Gründung des Eissportclub Oberstdorf;

Einführung der Kurförderungsabgabe.

1925 Gründung der Alpenvereinssektion Oberstdorf (bisher Zweig von Immenstadt), die von der Sektion Kempten das Gebiet Söllereck, Fellhom, Fiderepaß zur Betreuung übernimmt;

Musikpavillon im Kurpark erbaut;

am Freibergsee das Strandcafe eröffnet;

Schattenbergschanze durch den Skiclub errichtet. Bei der Einweihung erster Schanzenrekord 35 m.

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Auf Kosten des Verschönerungsvereins wurden Oberstdorfs Straßen im Sommer soweit wie möglich staubfrei gehalten.

1929 Tennisplatzanlagen an der Fuggerstraße in Betrieb genommen.

1930 Skiclub Oberstdorf führt erstmals Deutsche Skimeisterschaften durch;

Königin Wilhelmine und Kronprinzessin Juliane der Niederlande nehmen im »Wittelsbacher Hof« Quartier;

Nebelhornbahn nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht;

Eröffnung einer Reit- und Fahrschule;

Einweihung der neu erbauten Moorwasser-Badeanstalt.

1932 Zusammenschluß mehrer Skischulen zur »Ersten Skischule Oberstdorf«; Institut für Klimaforschung durch Dr. Ernst von Philipsbom gegründet; Oberstdorfer Heimatmuseum eröffnet.

1933 Neues Postamt in Betrieb genommen. In die freigewordenen Räume im Bahnhofsgebäude zieht das Verkehrsbüro ein und verbleibt dort bis zur Übersiedlung an den Markplatz (1963);

Bau der Turnhalle als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Die Halle wird mangels anderer Räume auch als Theater-, Konzert- und Festsaal verwendet;

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Die Nebelhornbahn fährt!

Rechts im Bild noch ein Teilstück der Materialbahn

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Zur Unterhaltung der Gäste veranstaltet der Verschönerungsverein Wintersporttage mit Pferdeschlittenrennen und Skijöring (Aufnahme 1932)

1935 verkauft Gräfin Vojkffy das Fuggeranwesen mit dem Fuggerhaus an den Verkehrs- und Kurverein Oberstdorf; während des Umbaues zum Kurhaus brennt das Gebäude nieder, der Kurhaus-Traum ist wieder geplatzt.

1936 erfolgt der Bau der Wandelhalle im Kurpark;

sieht das internationale Sechstagerennen für Motorräder Oberstdorf als zentralen Punkt.

1937 erhält Oberstdorf das Prädikat „Heilklimatischer Kurort”.

1938 fährt der berühmte „Gläserne Zug” mit seinen Panorama-Wagen Oberstdorf an;

werden die neuen Zollhäuser in Kornau nach dem „Anschluß” Österreichs als Jugendherberge verwendet.

1939 Krieg, Verdunkelung, Reise-Lebensmittelkarten für Gäste beim Essen in den Lokalen, Belegung von Gästezimmern mit Evakuierten aus den kriegsgefährdeten Gebieten entlang der westlichen Reichsgrenze.

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Die "Herren" des Oberstdorfer Radlerclubs kümmerten sich herzlich wenig um die Wandaufschrift: "Die Benützung ist nur für Kurgäste und Mitglieder des V&KV gestattet"

1940 erhält Heinz Erhardt viel Beifall bei einem Bunten Abend in der Turnhalle;

ist das Oberstdorfer Bauerntheater an der Westfront zur Truppenbetreuung eingesetzt.

1943 veranstaltet das schon sehr dezimierte Kurorchester unter der Leitung von Kapellmeister Josef Scharrer sein letztes Konzert;

werden verschiedene Pensionen und Hotels beschlagnahmt und als Lazarette bzw. Truppenerholungsheime eingerichtet.

1944 sind fast alle Hotels und größeren Pensionen mit verwundeten Soldaten, Evakuierten und Flüchtlingen belegt. Auch Oberstdorfs Schulen sind Lazarette. Der Unterricht findet in Gasthäusern statt.

1945 marschiert eine französische (marokkanische) Panzereinheit hier ein und wird im Juli von einem amerikanischen Verband abgelöst.

1945 muß laufend weiterer Wohnraum beschlagnahmt werden, um die zugewiesenen Flüchtlingstransporte unterzubringen;

1946 die Besatzungsmacht beschlagnahmt ganze Wohnviertel und behält diese bis weit in die 50er Jahre;

der Kurbetrieb kommt fast gänzlich zum Erliegen.

1947 Langsam beginnt sich das kulturelle Leben wieder zu regen. Walter Bohle und Herbert Engel gründen eine Kulturgemeinde;

der enorme Nachholbedarf an Kulturveranstaltungen löst einen regelrechten Boom an hochwertigen Gastspielen auswärtiger Bühnen und Orchester aus.

1948 Als sich nach der Währungsreform die Lebensmittelversorgung etwas verbessert, kommt auch wieder neues Leben in den Kurbetrieb.

1949 richtet Oskar Volk, der Vorstand des Kneipp Vereins, in seinem Haus ein öffentliches Kneippbad ein;

entsteht im Stillachtal die Skiflugschanze, und die Sportler sind es selbst, die in ganz Westdeutschland Geldmittel für den Bau sammeln.

1950 Mit Aushilfskräften benachbarter Kapellen veranstaltet die durch den Krieg stark dezimierte Musikkapelle Oberstdorf wieder Kurkonzerte;

bringt die erste Skiflugwoche einen riesigen sportlichen wie auch Werbeerfolg für Oberstdorf;

erstellt die Sesselbahn AG (heute Söllereckbahn) ihre Doppelsitzerbahn nach Schrattenwang;

Gründung der »Skischule Kühberg«, der 1965 noch die »Neue Skischule« folgt.

1953 wird Fritz Geiger zum Kurdirektor ernannt;

kauft der Markt Oberstdorf das »Parkhotel Luitpold«;

wird das »Christliche Hospiz« zu einer Kneippkuranstalt umgebaut;

findet auf der Schattenbergschanze erstmals die Auftaktveranstaltung der »Internationalen Vierschanzen-Springertournee« statt;

erwirbt die Alpenvereinssektion Oberstdorf die Fiderepaß-Hütte vom bayerischen Staat;

entsteht in der Spielmannsau die Jugendherberge;

wird an der Rubinger Straße der Campingplatz eingerichtet.

1956 eröffnet am Jauchen das »Allgäuer Bergbad«.

1956 bis 1958 erfolgt die Erneuerung der Badeanlage am Freibergsee und entsteht ein neues Badehaus samt Strandcafe.

1959 bekommt Oberstdorf ein Winter- und Sommer-Kunsteisstadion;

erfolgt die Gründung der Kur- und Verkehrsbetriebe AG durch Umbenennung der Sesselbahn AG.

1960 wird in Oberstdorf der Curling-Sport eingeführt.

1962 nimmt die Marktgemeinde das Kurhaus in Betrieb

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Der 1962 neuerbaute Kleine Kursaal und das Kurmittelhaus.

1963 öffnet das Kurmittelhaus unter der Leitung von Dr. Waldemar Hornbacher seine Pforten;

entsteht in der Gebrgoibe in herrlicher Landschaft eine Neun-Loch-Golfanlage.

1964 erhält Oberstdorf das Prädikat „Kneippkurort”.

1966 Gründung der »Skibobschule Oberstdorf«.

1967 wird ein örtlicher Rotary-Club ins Leben gerufen. Dadurch haben die Rotarier unter den Gästen Gelegenheit, auch im Urlaub ihre Meetings zu erfüllen.

1968 eröffnet das »Kurhotel Exquisit«.

1970 erweitert sich das »Hotel Filser« zum Kurhotel;

der französische Alpenkurort Megeve in Hochsavoyen und Oberstdorf beschließen eine Partnerschaft;

werden in Oberstdorf ADAC-Skiwanderwege angelegt, und es entsteht eine Skiwanderschule.

1971 präsentiert Oberstdorf am Renksteg den zwei Kilometer langen „Vita-Parcours”;

beginnt der Bau des Kur-, Kongreß- und Theatersaales durch die Kur AG;

richtet die katholische Kirche eine ständige Kurseelsorge ein, nachdem schon seit mehreren Jahren beide Kirchen während der Saison sich der Kurseelsorge angenommen haben.

1972 errichtet der Markt Oberstdorf das Hallen-Brandungsbad;

gestaltet die Kurverwaltung mit dem Forstamt einen Naturlehrpfad am Moorweiher;

wird die Skiflugschanze neu erbaut und erhält das Schattenberg-Skistadion eine zweite Anlage für die Skiflug-Weltmeisterschaften 1973

beginnt der Bau der Fellhorn-Großkabinenbahn mit mehreren Liften durch die Fellhornbahn GmbH;

legt der Markt Oberstdorf die Westumgehungsstraße an, die den Verkehr zu Flugschanze und Fellhornbahn aufnimmt;

werden im Zuge der Gebietsreform die Gemeinden Tiefenbach und Schöllang mit ihren Ortsteilen wie Reichenbach und Rubi nach Oberstdorf eingegliedert.

1973 wird der Markplatz versuchsweise in eine Fußgängerzone einbezogen.

1974 wird der Markplatz versuchsweise in eine Fußgängerzone einbezogen.

1976 wird die erste Sektion der Nebelhornbahn abgebrochen und eine neue Großkabinenbahn zum Nebelhorn gebaut. Die zweite Sektion der alten Bahn bleibt parallel zur neuen stehen.

1978 fahren, um Oberstdorf zu entlasten, erstmals Autos über die Nordwestumgehung ins Walsertal.

1979 finden die ersten „Oberstdorfer Kulturtage” statt.

1980 wird Walter Besler Nachfolger des plötzlich verstorbenen Kurdirektors Fritz Geiger;

richtet Oberstdorf auf dem Marktplatz und in den angrenzenden Straßen endgültig eine Fußgängerzone ein;

zählt Oberstdorf 2,2 Millionen Gästeübernachtungen.

1981 gleiten erstmals Eiskunstläufer im Bundesleistungszentrum über die glitzernde Fläche.

1982 nimmt der neuerbaute Tennispark seinen Betrieb auf;

gewinnt Norbert Schramm aus Oberstdorf die Europameisterschaft und wird Vize-Weltmeister im Eiskunstlauf;

wird in Oberstdorf erstmals die Schroth-Kur verabreicht.

1984 findet erstmals die Interfunk-Börse und Handelsmesse hier statt.

1985 tritt Michael Schmidl sein Amt als Kurdirektor an.

1986 fährt in Oberstdorf der „Ski-Bus”.

1987 ist Oberstdorf Veranstaltungsort der Nordischen Ski Weltmeisterschaften. Thomas Müller aus Oberstdorf gewinnt mit der Staffel in der Nordischen Kombination.

1988 wird mit einem Aufwand von ca. 20 Millionen Mark die Heilstätte Wasach zur orthopädischen und rheumatologischen Reha-Klinik umgebaut.

1990 pflanzt der Markt Oberstdorf am Tage der Wiedervereinigung Deutschlands im Kurpark neben der Friedenslinde von
1871 die „Einheitseiche”;

nimmt die Nebelhornbahn die neuerbaute Gipfelbahn in Betrieb.

1991 erhält ein Airbus der Lufthansa den Namen »Oberstdorf«.

1992 nimmt das Wasserkraftwerk Warmatsgund den Betrieb auf;

erweitert Oberstdorf die Fußgängerzone, baut Parkplätze für 1.000 Pkw am Ortsrand und richtet eine Elektrobus-Ortslinie ein.

1993 wird eine Groß-Solaranlage zur „Betankung” der Elektrobusse erbaut.

1994 richtet Oberstdorf die Curling-Weltmeisterschaften aus.

1995 feiert Oberstdorf die 500. Wiederkehr der Marktrechts Verleihung im Jahre 1495 durch König Maximilian I.

1996 nimmt der erste deutsche Vierer-Sessellift am Nebelhorn den Betrieb auf.

1997 Bundespreis „Tourismus und Umwelt” für vielfältige Gesamtleistungen im Bundes Wettbewerb des Deutschen Fremden Verkehrsverbandes;

Bau der ersten deutschen kuppelbaren 6er-Kabinenbahn auf das Söllereck;

Einweihung des Moorlehrpfades Oberstdorf (ein Rundgang mit 10 Informationstafeln).

1998 wird zur Skiflug-Weltmeisterschaft die Skiflugschanze mit einem Aufwand von 2,8 Millionen Mark umgebaut;

bei dieser hervorragenden WM wird der Japaner Kazuyoshi Funaki Weltmeister, und der Deutsche Dieter Thoma fliegt mit 209 Metern neuen Schanzenrekord.

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Anstelle der alten Einer-Sesselbahn ging 1990 die Gipfel-Kabinenbahn am Nebelhorn in Betrieb

Kleine Chronik - Sonderheft 1998

1996
Deutschlands erste Vierer-Sesselbahn am Nebelhorn

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1997
Deutschlands erste kuppelbahre Sechser-Kleinkabinenbahn am Söllereck

Kontakt

Verschönerungsverein Oberstdorf e.V.
1. Vorsitzender
Peter Titzler
Brunnackerweg 5
87561 Oberstdorf
DEUTSCHLAND
Tel. +49 8322 6759

Der Verein

Unser gemeinnütziger Verein unterstützt und fördert den Erhalt und Pflege von Landschaft, Umwelt, Geschichte, Mundart und Brauchtum in Oberstdorf. Mehr

Unser Oberstdorf

Seit Februar 1982 werden die Hefte der Reihe "Unser Oberstdorf" zweimal im Jahr vom Verschönerungsverein Oberstdorf herausgegeben und brachten seit dem ersten Erscheinen einen wirklichen Schub für die Heimatforschung. Mehr

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