Selbstbildnis des Joseph Bach
Selbstbildnis des Joseph Bach - ein vergessener "Oberstdorfer Maler"
Beim großen Brand am 6. Mai 1865 sind in Oberstdorf 146 Häuser niedergebrannt. Mithin ist ein großer Teil historischer Werke, wie Plastiken, Gemälde, Aufzeichnungen und Schriften, vernichtet worden. Die Brandkatastrophe hat dazu geführt, daß Bildschnitzer und Maler, die vor der Feuersbrunst in Oberstdorf gewirkt haben, selbst dem Namen nach kaum mehr bekannt sind. Einer dieser Maler ist Joseph Bach.
Er ist am 14. August 1720 in Oberstdorf geboren, als Sohn des Johann Bach und seiner Ehefrau Maria Lechner. Er heiratete eine Johanna Schmied. Nach alter Oberstdorfer Sitte hatte er eine Taufpatin, nämlich Anna Ditscher.
Joseph Bach starb am 3. Januar 1801 im Alter von 80 Jahren. Aus der Eintragung im Sterberegister geht hervor, daß Bach Maler im Hauptberuf war und gerade deshalb in hohem Ansehen stand. Für gewöhnlich ist der Berufsstand nicht angegeben. Sein Heimathaus stand in der Oststraße Nr. 93 (heute Oststraße Nr. 9). Der Hausname „bom Molar” ist über Generationen auf diesem Haus geblieben. Bach wurde auch „Heiligenbildmaler” genannt.
Das Selbstbildnis zeigt Bach etwa im Alter von 35 Jahren, als frisch aussehenden Mann, mit sinnigem Gesichtsausdruck, leicht gebogener Nase und braunem Haar. Die fein gegliederte Hand verrät seine geistige Beschäftigung.