Allium ursinum L. (Liliengewächs)
Entnommen aus: M. Pahlow, Das Große Buch der Heilpflanzen, Verlag Gräfe und Unzer, München 1979;
bearbeitet von Gertraud Klotz, Apothekerin; mit einer Einleitung von Josef Zobel.
Einleitung
„Alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel sind Apotheken.” Dieser bekannte Satz des Arztes, Naturforschers und Philosophen Paracelsus (1493 - 1541) erhält durch die wachsende Bedeutung der Biomedizin und der Homöopathie zunehmendes Gewicht.
Daß sich unsere Vorfahren die Wirkung der heimischen Heilkräuter zur Erhaltung der Gesundheit und zur Bekämpfung leichterer und ernsterer Beschwerden nutzbar gemacht haben, wird durch größtenteils mündlich überlieferte »Rezepte« und abweichende Pflanzennamen wie z. B. Ritz, Madüng, Beärgwurz, Beärg- knobele, Bleärche, Spasemuskrüt, Hüefe u.a. belegt. Manches zum Trocknen aufgehängte Kräuterbündel und manche zum Sonnen im Fensterstock stehende Flasche weist auf die Verwendung von Heilkräutern hin.
Gut dazu paßt auch der folgende Spruch, der hie und da noch aus einheimischem Munde zu hören ist: „Gege a jede Kronkhait isch a Krittle gwachse!” Daneben bewahrt der Volksmund aber auch die Einsicht in lebensbedrohende und todbringende Krankheiten, indem er sagt: „Dagegen ist kein Kraut gewachsen!”
Die Folge »Heilkräuter unserer Heimat« möchte dem interessierten Leser helfen, sein Wissen über die Verwendungsmöglichkeiten uns zugänglicher Heilpflanzen zu erweitern, Altbewährtes zu erhalten und mit neueren Erkenntnissen der Arzneimittelkunde zu verbinden.
Volksnamen:
Bärlauch, Hexenzwiebel, Judenzwiebel, Waldknoblauch, wilder Knoblauch, Wurmlauch, Zigeunerlauch, Zigeunerzwiebel.
Arzneilich verwendete Pflanzenteile:
Das frische Kraut und die Zwiebel.
Vorkommen:
Bärlauch kommt in ganz Europa vor. Er wächst an schattigen, feuchten Standorten, bevorzugt auf humusreichen Böden.