Im 1. Teil dieses Artikels („ Unser Oberstdorf Heft 2, S. 80 - 89) hat der Verfasser die Zusammenhänge von Mond, Mondphasen, Lichtern und Planeten in Verbindung zu den Tierkreiszeichen dargelegt. Auch die Unterscheidung zwischen den Wertungen - zunehmender und abnehmender dem Voll- und Neumond gegenüber dem untergehenden und übergehenden Mond - wurde ausführlich erklärt. Die Bedeutung der überlieferten und hier zusammengetragenen Regeln aus unserem Raum über die einzelnen Mondphasen und Tierkreiszeichen wurde umfassend unter den Titeln „Zunehmender Mond”, „Neumond” sowie „Abnehmender Mond” beschrieben.
Vollmond
Der aufwärtsziehende oder übergehende Mond:
Der abwärtsziehende oder untergehende Mond (ündrgände Mong):
Sonstige Regeln zu Tierkreiszeichen in den verschiedenen Monden.
Soweit die überlieferten und aufgezeichneten Tierkreiszeichen und Mondabläufe. Diese zusammengetragenen Deutungen ließen sich wohl noch wesentlich ergänzen, auch in den Beschreibungen vieler Geschehnisse der Vergangenheit. Doch hier möchte ich einen Satz aus Schulrat Zirkels Aufzeichnungen wörtlich übernehmen. Er schreibt: „Wir begnügen uns damit, eine einzige Quelllenstelle aus der Geschichte unserer swebischen Vorfahren zu zitieren. Cäsar (ermordet 44 v. Chr.) erzählt im ersten Buch seines Gallischen Krieges: Cäsar erkundigte sich bei den Kriegsgefangenen, warum Ariovist (ein Swebe) eine Entscheidungsschlacht (im Elsaß) habe vermeiden wollen und vernahm, bei den Germanen entschieden gewöhnlich die Frauen durch Lose und Wahrnehmungen, ob es vorteilhaft sei, sich dem Feind zu stellen und diese hätten verkündet: ln einer Schlacht vor dem Neumond würden sie nicht siegen.”
Zu den gesammelten Aussagen gehörte zur Vollständigkeit auch eine längere Abhandlung über die verschiedenen Lostage. Doch darüber in einer der nächsten Ausgaben.
Somit soll dieser Bericht enden mit dem Schlußsatz von Josef-Hans Biehler: „Nicht nur das Meer im Norden hat vom Mond seine Gezeiten, auch dem Allgäuer Bauernjahr im südlichsten Bergwinkel Deutschlands gibt er Regel und Rhythmus.”
Quellennachweis: Viele Aufzeichnungen gehen auf Befragungen und Gespräche mit älteren Bürgern Oberstdorfs zurück. Dabei wurden Regeln jeweils wörtlich notiert, ohne Veränderung. Diesen Personen gilt mein persönlicher Dank, vor allem Bergsmartars Ludwige.
Ergänzend möchte ich aber feststellen, daß noch mehrere der Befragten ihr Wissen nicht gerne preisgeben, um nicht letztlich in der heutigen Zeit ausgelacht zu werden.
Reiser Karl: Sagen, Gebräuche und Sprichwörter, 1895
Schmeller Johann-Andreas: Bayrisches Wörterbuch, 1872 - 77, 2. Auflage
Fischer Salomon: Hausvater und kluger Gärtner, 1705
Köcheler Ignaz: Hausmittelheft (75 Hausmittel), ca. 1800
Biehler Jos. Hans: Schwabenland, Bd. 3, 1937
Zirkel Heinrich, Schulrat und Rees Josef, Rektor: Heimatkundeheft für den Landkreis Sonthofen Nr. 14, 1952 (Dieses Heft hat mir Herr Karl Hofmann liebenswerterweise zur Verfügung gestellt.)
Tiroler Bauernkalender, 1854
Bürger- und Bauernkalender von Koppenstätter, Neufassung von E.W. Clarence, 1951
Konstenzer Otto und Helene: Alte Bauernweisheiten, o. J.
v. Leoprechting Karl: Bayrisches Hausbuch, Allgäuteil, Alte Bilder, Lieder und Geschichten aus Altbayern und Schwaben, 1981