von Bärbel Fritsch und Brigitte Schraudolf
am 01.06.2000
1899
Januar
Die Pfarrkirche Oberstdorf erhält eine elektrische Beleuchtung, der Markt selbst ist schon längere Zeit beleuchtet.
Es werden zwei Weiden in der Galtalpe Traufberg verkauft für 163 Mark.
Februar k.E.
März
Der Neubau des Hotels »Luitpold« ist vorangeschritten und wird mit Beginn der Hochsaison eröffnet.
Das Hotel »Luitpold«, Oberstdorfs erstes Nobelhotel 1899.
April
Zeitungsbericht: „In unserer Kirche wird eifrig eingerüstet, aufgebaut, da in den nächsten Tagen mit der Restauration begonnen wird. Nachdem das elektrische Licht eingeführt war, wurde es in der Charwoche auch benutzt zur Beleuchtung des heiligen Grabes. 75 Glühlampen erstrahlten, der Effekt übertraf alle Erwartungen. Außer dem Reiz hoher Schönheit hat diese elektrische Beleuchtung den Reiz praktischer Nutzung der schnellen Entzündung, gänzlicher Gefahrlosigkeit und Rauchlosigkeit.”
Durch anerkennenswertes Entgegenkommen der Staatsbahn und der Lokalbahn ist ein direkter Verkehr von Oberstdorf nach Immenstadt möglich.
Mai
Verbesserte Verkehrsverhältnisse: Der Morgenschnellzug von Lindau nach Oberstdorf reduziert die Fahrzeit auf 3 1/2 Stunden, die von Oberstdorf nach München auf 4 1/2 Stunden.
Juni
Die Fremdenliste für Oberstdorf Nr. 1 vom 15. Juni weist in den Gasthöfen vom 1. März bis zum 15. Juni 313 Personen, in den Privatwohnungen 162 Personen auf.
Juli
Der Wegebau vom Nebelhornhaus über den Seealpsee ins Oytal ist abgeschlossen.
Am 29. Juli berichtet ein ausführlicher Artikel in der Tageszeitung von der Eröffnungsfeier und der Einweihung des Heilbronner Weges.
August k.E.
September
Am 1. September wird in der Spielmannsau eine Telegraphenanstalt mit Telefonbetrieb installiert. Die Station dient auch als Unfallmeldestelle. Im Interesse des Fremdenverkehrs wird diese Neuerung lebhaft begrüßt.
Seine Königl. Hoheit der Prinzregent weilt in Oberstdorf und besucht das neuerbaute Hotel »Luitpold«.
Oktober und November k.E.
Dezember
Die Restaurierung der Pfarrkirche, die von Mitte April bis Ende November von Alois Müller, Kunstmaler aus München, und Karl Dünser, Oberstdorf, durchgeführt wurde, ist „von allen hochbefriedigt” abgeschlossen.