Am 18. November 1983 jährte sich zum 15. Mal der Todestag eines Mannes, der Oberstdorf in der Welt nicht nur als aktiver Sportler bekanntgemacht hat: Heini Klopfer. Im Alter von erst 50 Jahren war er im November 1968 an einem Herzinfarkt gestorben. Eine der größten Sprunganlagen der Welt, die Flugschanze in der Oberstdorfer Zimmeroy, trägt seit 1970 seinen Namen.
Über 250 weitere Anlagen auf der ganzen Welt nahmen auf dem Konstruktionstisch von Klopfers Architekturbüro in der Lorettostraße Gestalt an. Kein Wunder, daß er zu einem Weltreisenden in Sachen Skispringen wurde; nicht zuletzt auch als langjähriges Mitglied des Skisprungkomitees im Internationalen Skiverband (FIS), wo seine Erfahrungen und sein Können auf dem Gebiet des Sportstättenbaus wesentlich zur Meinungs- und Entscheidungsbildung beigetragen haben.
Der begeisterte Skispringer Heini Klopfer machte schon als Jugendlicher von sich reden. So notierte der Skiclub Oberstdorf unter dem Datum des 1.1.1932 im Protokollbuch: „Das Neujahrsspringen 1932 (an der Jugendschanze) konnte programmgemäß durchgeführt werden. An demselben nahmen 24 Springer teil, darunter auch einige Senioren. Es wurden durchwegs sehr gute Leistungen erzielt. Besonders der 13jährige Klopfer Heini mit drei gestandenen Sprüngen von 24, 28 und 29 m berechtigt zu den schönsten Hoffnungen.”
Zusammen mit seinen Freunden Sepp Weiler und Toni Brutscher bildete er dann nach dem Krieg das berühmte Oberstdorfer Springertrio, das dem Ansehen des deutschen Sports im Ausland wieder zu Ansehen verhalf.
Diese drei Aktiven waren es dann auch, die mit ungeheurer Eigeninitiative den Bau der Oberstdorfer Flugschanze vorantrieben. Heini Klopfer war ihr Konstrukteur und wurde damit zur unangefochtenen Kapazität auf diesem Gebiet. Als gelernter Architekt hat er die Sprunganlagen u. a. in Squaw Valley, Grenoble, Sapporo und Lake Placid für olympische Winterspiele geplant. Seine letzte große Aufgabe war der Umbau der Flugschanze in Planica. Kurz nachdem er von dort heimgekehrt war, schloß er für immer die Augen.